Petition gestartet

Long-Covid: Wie der Adelsdorfer Timo Strotmann weiter kämpft

Claudia Freilinger

Nordbayerische Nachrichten Herzogenaurach/Höchstadt

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8.9.2022, 05:50 Uhr
Timo Strotmann, Long Covid Patient aus Adelsdorf, hat jetzt eine Petition mit auf den Weg gebracht.

© Timo Strotmann, NN Timo Strotmann, Long Covid Patient aus Adelsdorf, hat jetzt eine Petition mit auf den Weg gebracht.

Die Eingabe fordert eine "Chance auf Heilung für Millionen erkrankte Menschen". Knapp 27 000 Menschen haben die Forderungen auf der Plattform change.org bereits unterstützt.

Konkret wünschen sich die Long-Covid-Betroffenen:

  • Förderung der Zulassung des vielversprechenden Medikaments BC007. (Strotmann: "Bei der Impfung war es schließlich auch problemlos möglich")
  • Einen massiven Ausbau der biomedizinischen Forschung (Strotmann: "Vorbild ist hier das AIDS-Sofort-Programm aus den späten 1980er Jahren")
  • Aufklärung der Bevölkerung und Mediziner über das Krankheitsbild (Auch hier sie das AIDS-Sofort-Programm Vorbild)
  • Aufbau interdisziplinärer Behandlungszentren

"Die Herausforderung LongCovid wird mit der Zeit immer größer werden", meint der Adelsdorfer, "da immer mehr Menschen erkranken und es keine wirksamen Therapien gibt." Seiner Ansicht nach muss jetzt entschlossen gehandelt werden "um noch weiteres menschliches Leiden zu verhindern und die sozialen Systeme zu schützen. Wir sind uns zudem sicher das die Erforschung von LongCovid auch im Eigeninteresse von jedem Menschen liegen sollte, da es wirklich jeden treffen kann.

Timo Strotmann hatte keine Vorerkrankungen, war gegen Corona geimpft und hatte einen milden Verlauf. Er dachte im November 2021, er habe alles gut überstanden. Nach vier Tagen Pause konnte er im Homeoffice wieder an die Arbeit gehen. Aber Long Covid kommt zeitversetzt.

Zwischenzeitlich im Rollstuhl

Ein paar Wochen später bekam der junge Mann Herzrasen und dann hat ihn die postvirale Erschöpfung immer weiter zurückgeworfen. Seit Monaten tun ihm jeden Tag Muskeln und Gelenke weh - eine Zeit lang musste er im Rollstuhl sitzen. Er ist arbeitsunfähig, kann nicht lange genug stehen, um zu kochen, leidet unter Schlafstörungen. 20 Stunden des Tages verbringt Timo Strotmann im Bett.

"Die Betroffenen", sagt er, "verschwinden einfach aus dem Leben." Damit das nicht so bleibt, hat der junge Mann sich mit anderen Betroffenen zusammengetan. Unter dem Hashtag #nichtgenesen posten sie Bilder von sich auf Instagram und geben Eckdaten zu ihrem Krankheitsverlauf bekannt.

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