Umweltmanagement bei der evangelischen Kirche

Martin-Luther-Gemeinde in Erlangen-Büchenbach will den "Grünen Gockel"

23.7.2021, 18:30 Uhr
Das moderne Büchenbach am Kanal.

© Harald Sippel, NN Das moderne Büchenbach am Kanal.

Herr Barth, um was genau geht es beim "Grünen Gockel"?

Das ist eine Zertifizierung der evangelischen Kirchen in Bayern, die sich an das europaweite EMAS-Zertifikat anlehnt. Das Ganze hat zwei Zielrichtungen. Zum einen geht es darum, dass die Gemeinden, die sich zertifizieren lassen wollen, ihr eigenes Umwelthandeln prüfen. Zum anderen sollen auch Impulse in die Stadtteile hinein gesetzt werden. Wir hatten jetzt gerade bei unserem Gemeindefest die Auftaktveranstaltung. Dabei haben zum Beispiel die Kinder unseres Kindergartens den Müll gezeigt, den sie in der Umgebung gesammelt hatten, und gesagt, dass sie es gar nicht gut finden, wenn die Umwelt vermüllt wird. Gäste konnten auch ihren ökologischen Fußabdruck berechnen lassen. Außerdem wurden an einem Stand Ideen gesammelt für mögliche Aktivitäten. So wurden beispielsweise eine Tauschbörse und auch eine Wohnungstauschbörse angeregt.

Wie sieht es aus mit der Selbstprüfung?

Pfarrer Gunther Barth von der Martin-Luther-Gemeinde in Erlangen-Büchenbach

Pfarrer Gunther Barth von der Martin-Luther-Gemeinde in Erlangen-Büchenbach © privat, NN

Die Bestandsaufnahme kommt als nächstes. Wir wollen uns unter anderem den Energieverbrauch von Kirche, Gemeindebüro, Kindergarten und Pfarrhaus vor Augen führen und überlegen, wo sich etwas optimieren lässt. Ein Beispiel: Auf dem Gebäude des Kindergartens gibt es eine Photovoltaikanlage. Da wird es um die Frage gehen, ob wir den Stromverbrauch so steuern können, dass wir Strom dann nutzen, wenn wir ihn mit der Photovoltaik auch erzeugen.

Sie machen das als Gemeinde alles selbst?

Die Bestandsaufnahme machen wir selbst. Es geht dann aber auch darum, diese bewerten zu lassen. An bestimmten Punkten muss man dann Fachleute dazu holen.

Wann gibt es das Zertifikat?

Der Kirchenvorstand muss Schöpfungsleitlinien und ein Umweltprogramm erarbeiten. Das wird zusammen mit der Bestandsaufnahme nach einem Jahr bewertet. Wenn man die Veränderungen entsprechend seines eigenen Programms durchgeführt hat, wird man mit dem "Grünen Gockel" zertifiziert. Veränderungen in den internen Abläufen wie energiesparendes Verhalten oder Plastikvermeidung, die energieeffiziente Gestaltung von Gebäuden sowie Bildungsveranstaltungen zum Beispiel mit den Konfirmanden sind jetzt also gefragt. Es kommt auf jeden Fall schon etwas in Gang. Wir brauchen aber auch noch mehr Unterstützung von aktiven Menschen aus der Gemeinde. Das Interesse beim Gemeindefest war groß, deshalb sind wir guter Dinge.

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