Massives Müllproblem auf Erlanger Freizeitflächen

10.4.2018, 06:00 Uhr
Massives Müllproblem auf Erlanger Freizeitflächen

© Klaus-Dieter Schreiter

"Du kommst aus Erlangen wenn du weißt, dass die (Liege-/Spiel-/Grill-) Wiese am Bürgermeistersteg eigentlich ‚Restevomgrillen-Wiese‘ heißen müsste", schreibt ein User auf Facebook. Am Bürgermeistersteg nämlich hat es am Montagmorgen besonders schlimm vermüllt ausgesehen, gerade so, als hätten die Vandalen dort gehaust.

Der Elektrogrill lädt in diesem Zustand nicht zum Würstchenbrutzeln ein.

Der Elektrogrill lädt in diesem Zustand nicht zum Würstchenbrutzeln ein. © Klaus-Dieter Schreiter

Auf dem Rasen nahe des High-Tech-Elektrogrills lagen mit Ketchup beschmierte Pappteller, daneben Plastikbehälter offenbar von mariniertem Fleisch und auch aufgerissene Dosen und Servietten wild zerstreut herum. Der Grill selbst ist derart verdreckt, dass man sich selbst nach dem Saubermachen kaum mehr trauen kann, dort noch einmal sein Fleisch zu grillen: Auf der Grillfläche ist Fett dick und schwarz eingebrannt, auf versifften Alufolien kleben Essensreste, daneben auch noch verdreckte Verpackungen. Etwas abseits liegt ausgeglühte Grillkohle, sogar komplettes Grill-Equipment einschließlich Einweg-Grill.

Wenn nicht die Saubermacher der neu ins Leben gerufenen "Plogging"-Aktion (Joggen und dabei Müll einsammeln) dort aktiv gewesen wären, und laut Felix von Pierer innerhalb einer Dreiviertelstunde an die zehn volle Müllsäcke eingesammelt hätten, wie hätte es dann erst dort ausgesehen. Fest verschnürte Müllsäcke neben Abfallkörben zeugen aber auch davon, dass offenbar einige der dort feiernden Menschen ihren Abfall zumindest wegwerfen wollten. An anderen Abfallkörben sieht es hingegen so aus, als hätten Marder, Eichhörnchen oder Krähen gewütet und den Müll durchforstet.

Keine "prickelnde Lösung" in Sicht

"Es müsste besser kontrolliert werden", wird auf Facebook gefordert, und das wäre sicher eine Möglichkeit, der Vermüllung Herr zu werden. Allerdings scheint es auch so, dass die derzeit dort aufgestellten Abfallbehälter und Papierkörbe bei weitem nicht ausreichen, um die zahlreichen Hinterlassenschaften aufzunehmen. Darum denkt die Stadt laut Bürgermeisterin Susanne Lender-Cassens bereits daran, Müllgroßbehälter aufzustellen. Allerdings sei das "nicht die richtig prickelnde Lösung", weil darin erfahrungsgemäß auch Sperrmüll entsorgt wird, weiß die Bürgermeisterin.

Im Übrigen, sagt Lender-Cassens, habe man nicht damit gerechnet, dass bereits im April die Außensaison beginne. Darum habe die Stadt Verträge zur Reinigung von Mai bis September abgeschlossen. Ab dem 1. Mai, verspricht sie, wird am Bürgermeistersteg sowohl samstags als auch sonntags regelmäßig und gründlich gereinigt. 

Außerdem werde die Straßenreinigung dann die Abfallbehälter in der Stadt auch sonntags leeren, während die Abteilung Stadtgrün auch an den Wochenende die Spielplätze und Freizeitflächen einschließlich Schlossgarten sauber halten werde. In dem nämlich räumten die Bürger ihren Müll sorgsam in die Behälter, die quellen aber recht schnell über.

Großes Problem seien, so Lender-Cassens, die zunehmenden "To-Go-Verpackungen". Bereits von einem großen Pizzakarton sei ein Papierkorb fast randgefüllt. Es sei aber nicht einzusehen, dass die zunehmende Zahl von Einwegverpackungen mit Steuergeldern entsorgt werden müsse. "Es ist dann auch Aufgabe des Bürgers, drei Schritte zum nächsten, noch leeren Papierkorb zu gehen."

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