Kandidat

Matthias Fischbach

Matthias Fischbach
Steckbrief

Name:Matthias Fischbach

Alter:35

Beruf:Unternehmensberater

Wohnort:Erlangen

Partei:FDP

Wo liegen Stärken und Schwächen Ihres Wahlkreises?

Erlangen steht in vielen wichtigen Bereichen gut da. Wir haben vielfältige Bildungseinrichtungen, eine herausragende Gesundheitsversorgung und eine starke Wirtschaft. In unserer sich stetig wandelnden Welt kann man sich darauf aber nicht ausruhen, wir müssen besser werden. Mein Ziel ist zum Beispiel, dass die FAU endlich zur Exzellenz-Universität aufsteigt. Im internationalen Wettbewerb brauchen wir weltbeste Bildung. Das könnten wir auch erreichen, wenn sich die Regierung sich nicht weiter mit Söders Prestigeobjekt verzetteln würde - der Gründung einer zweiten Uni in Nürnberg. Jüngst wurde die FAU zur besten Erfinder-Uni Deutschlands gekürt. Diese Position sollte nicht nur gehalten werden, es gilt nun zur absoluten Weltspitze aufzuschließen. Das kann auf die ganze Region ausstrahlen. Wir könnten darüber hinaus noch mehr aus dem Potenzial des Medical Valleys machen. Sowohl was die Qualität der Gesundheitsversorgung und zukunftsfeste Arbeitsplätze betrifft, als auch die Spitzenforschung. Lasst uns doch mal über die Schaffung gemeinsamen Campus mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen nachdenken. Vielleicht gelingt es uns dabei langfristig sogar - neben den bereits hier befindlichen Einrichtungen von Max-Planck und Fraunhofer - auch noch die Gründung eines Helmholtz- oder Leibniz-Instituts in einem Forschungsfeld zu erreichen, welches sich mit dem Medical Valley gut ergänzt. Des Weiteren ist es meiner Meinung nach wichtig, dass wir zum einen unsere Spitzenunternehmen in der Region halten, aber gleichzeitig auch ein Umfeld aufbauen, das neue, innovative Start-Ups stärker anzieht. So sind wir für die Zukunft breiter aufgestellt. Weniger Bürokratie und eine Umgebung, in der sich Kreative wohlfühlen, sind dabei wichtige Zutaten. Der Staat sollte dazu nicht alles vorschreiben und sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren. Dazu gehört nicht zuletzt eine zeitgemäße Infrastruktur - im Bereich der Mobilität wie auch bei der Digitalisierung.

Warum können Sie für die FDP etwas bewirken?

Es geht bei dieser Wahl zuerst einmal nicht um mich oder die FDP, sondern um unser Land. Wir Liberale haben das gemeinsame Ziel, Bayern zu modernisieren und mehr Chancen durch mehr Freiheit für jeden Menschen zu ermöglichen. Dafür kämpfen wir als Team. Neben mir treten noch eine Reihe herausragender Kandidaten an - wie etwa Sigrid Oswald-Sensing für den Bezirk. Außerdem können wir in Erlangen auf die Unterstützung einer breiten Parteibasis bauen. Die FDP hat hier über 130 motivierte Mitglieder, Tendenz steigend. Es gibt darüber hinaus noch eine engagierte Stadtratsfraktion um den Vorsitzenden Lars Kittel und die Bürgermeisterin Elske Preuß sowie viele erfahrene Köpfe - etwa den Ehrenvorsitzenden Gerhard Wangemann.  Was meine Person betrifft: Ich komme aus einer klassischen "Siemensianer"-Familie, bin in Erlangen geboren, im Umland aufgewachsen und habe am Gymnasium in Spardorf mein Abitur gemacht. Studiert habe ich an der FAU in Erlangen, an der Universität Konstanz sowie an der LMU in München. Mein Studium habe ich 2014 mit einem Master in Volkswirtschaftslehre abgeschlossen. Seitdem arbeite ich für eine internationale Unternehmensberatung - aktuell zum Beispiel bei einem Projekt zur Umsetzung der EU-Datenschutz-Grundverordnung. Mit knapp 30 Jahren stecke ich voller Tatendrang und stehe für eine neue Generation Politiker in Bayern. Meiner Meinung nach sollten wir in unserem Land mehr darüber reden, wo wir in 20 oder 30 Jahren stehen wollen und nicht nur für die nächste Legislaturperiode denken. Auch halten wir uns zu sehr mit Symboldebatten auf - was bringt ein Kreuz in öffentlichen Einrichtungen, wenn es Schüler gibt, die den Glauben an ihren eigenen Schulabschluss verlieren? Weltbeste Bildung für jeden durch individuelle Förderung ist mir ein Herzensthema. Es war mir daher eine besondere Ehre, dass ich diesen Teil des Wahlprogramms der FDP Bayern für den Landesvorstand vorbereiten durfte. Diesem Gremium gehöre ich seit 2013 an.

Wieviel Einfluss hat die Landespolitik noch?

Nur weil die Landesregierung in den letzten Jahren weniger mit Gestalten als mit internen Machtkämpfen beschäftigt war, sollte man das Potenzial der Landespolitik nicht unterschätzen. Im Bildungsbereich sind sogar richtige Paradigmenwechsel möglich. Etwa, wenn wir uns trauen würden, endlich einen echten Qualitätswettbewerb zwischen den Einrichtungen anzustoßen. Dazu müssten wir die planwirtschaftlichen Strukturen im Bildungswesen überwinden. Wahlfreiheit, Eigenverantwortung und das Prinzip "Geld folgt den Lernenden" bilden für mich da den liberalen Dreiklang für eine höhere Qualität. Da kann man auf Landesebene spürbare Verbesserungen erreichen, wie auch in ganz anderen Bereichen. Etwa in der Baupolitik. Wenn wir die bayerische Bauordnung entrümpeln würden, könnten wir es einfacher, günstiger und schneller ermöglichen, dass neue Wohnungen entstehen und langfristig auch die Mieten wieder niedriger werden. Ein anderes Thema ist die Innere Sicherheit. Da würde ich andere Schwerpunkte als mein Mitbewerber von der Union setzen. Der hat es über Jahre verschlafen, genügend Personal für die Besetzung der Polizeiinspektionen auszubilden. Jetzt werden kurz vor der Wahl hektisch neue Planstellen in den Haushalt geschrieben. Da es aber Jahre dauert, bis diese besetzt werden können, wird mit völlig überzogenen Verschärfungen des Polizeiaufgabengesetzes von diesem Missstand abgelenkt. Mehr Sicherheit ist gut, sie darf nur nicht auf Kosten der Freiheit gehen. Ich habe ja Verständnis dafür, dass man die Gesetze aktuellen Entwicklungen anpassen muss. Aber wenn man die Verhältnismäßigkeit verliert, wird dabei nicht nur das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, sondern auch das Vertrauen in unseren Rechtsstaat ausgehöhlt.