Mäuse-Jagd im Klinikum in Erlangen ist beendet

29.5.2019, 06:00 Uhr
Mäuse-Jagd im Klinikum in Erlangen ist beendet

© Ralf Rödel

Einsatz beendet. Die Mannen vom Technischen Hilfswerk (THW) haben ihre sämtlichen Utensilien zusammengepackt und sind nach getaner Hilfeleistung wieder abgezogen. Die Patientinnen und Patienten des Klinikums am Europakanal werden nun wieder durch die hauseigene Küche versorgt. Das Veterinäramt hat nach seiner gestrigen Begehung grünes Licht gegeben und die Freigabe erteilt.

In den vergangenen Tagen wurden 1800 Quadratmeter Küchenbereich systematisch abgesucht. Dafür wurde der Boden großflächig mit Mehl bestäubt, um so durch mögliche Laufspuren die Wege der Maus sichtbar zu machen — mit Erfolg. In einem Nebenraum der Küche wurde dabei ein Mäusenest unter einem Regalsockel gefunden.

Zudem wurde eine einzelne Maus in einem Schranksockel gefangen. Letztmalig wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine Mausspur gesichtet und daraufhin das Tierchen dingfest gemacht. Seitdem sind keine neuen Spuren aufgetaucht, obwohl die Köderauslegung und die Mehlbestäubung weiter aufrechterhalten wurden.

Verschiedene Maßnahmen

Um einem künftigen Befall vorzubeugen, wurde eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um das Eindringen von Schädlingen zu verhindern. Entfernt wurden beispielsweise Beete in der Nähe der Eingangstüren. Zudem wurden sogenannte Türbesen, die den Spalt zwischen Tür und Boden abdichten, durch Messingbesen ersetzt. Überdies machte das Veterinäramt die Auflage, das intensive Monitoring fortzusetzen und für die nächsten Tage zusätzliche Reinigungszyklen vor Arbeitsbeginn durchzuführen.

Mäuse-Jagd im Klinikum in Erlangen ist beendet

© Ralf Rödel

Auch wenn die Küche nun wieder im Betrieb ist, bleibt die Lage aufgrund der Bauart des Gebäudes und der Lage im Grünen schwierig. "Wir werden in den nächsten Monaten unter Hochdruck an einem Konzept für Küchenneubau, eine Küchenkooperation oder sonstige Versorgungsmöglichkeiten arbeiten", erklärte Matthias Keilen, Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken.

Die Versorgung der Patienten wurde während der Dauer der Küchensperrung durch das THW gewährleistet — die EN berichteten. "Ein großer Dank an die vielen Helferinnen und Helfer des THW und natürlich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die durch ihren Einsatz den Ausfall der Küche professionell überbrückt haben", so Matthias Keilen. "Diese Krise hat gezeigt, dass die Mitarbeitenden der Bezirkskliniken Mittelfranken in der Not zusammenstehen. Dies macht mich sehr stolz" so Keilen weiter. Auch das Veterinäramt lobte am Ende die zielorientierte und kompetente Bewältigung dieser Ausnahmesituation.

Die THW-Leute sind in einer echten Notlage eingesprungen und haben die Patienten tagelang mit Speis und Trank versorgt. Etliche ehrenamtliche Helfer waren im Einsatz. Ganz kostenlos gibt es das allerdings nicht. Ariane Peine, Leiterin des Bereiches Marketing und Kommunikation beim Bezirk, ist aber zuversichtlich, hegt "keine Befürchtungen" und hofft auf "faire Preise". Die Rechnung wird jedoch erst in ein paar Wochen auf dem Tisch liegen. Das THW braucht etwas Zeit.

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