Mehr Geld für Förderung für CO2-mindernde Maßnahmen

12.2.2020, 11:00 Uhr
Mehr Geld für Förderung für CO2-mindernde Maßnahmen

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

"Wir als Unternehmen Stadt sind für nur zwei Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich, darum wollen wir möglichst viele Menschen motivieren, selbst etwas für die Reduzierung dieser Emissionen zu tun", sagt Oberbürgermeister Florian Janik.


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Um zu demonstrieren wie das gehen kann, haben er, Bürgermeisterin Susanne Lender-Cassens, das Umweltamt mit dessen Chef Reiner Lennemann und dem Energiefachmann Konrad Wölfel zum Besuch eines Reihenhauses in Frauenaurach eingeladen.

Die Besitzerin Elke Eckert hat es im Jahre 2018 mit Fördermitteln saniert und berichtet, was sie alles getan hat, um Energie zu sparen. Da wurde das komplette Dach mit einer 14 Zentimetern starken Zwischensparrendämmung und einer ebenfalls 14 Zentimeter dicken Aufdachdämmung isoliert, die Fassade erhielt eine Mineral- und Holzfaserdämmung mit einer Holzverschalung, und auf dem Dach wurde eine heizungsunterstützende Solarthermieanlage installiert. Von der Stadt hat Eckert dafür einen eigentlich recht bescheidenen Zuschuss von insgesamt 2600 Euro bekommen.

Dass man durch diesen Betrag nicht wirklich viele Menschen motivieren kann, wie Frau Eckert rund 90 000 Euro für eine Sanierung auszugeben, ist klar. Darum hat der Stadtrat kürzlich das Förderprogramm für CO2-mindernde Maßnahmen an privaten Haushalten massiv aufgestockt.

Es werden nicht nur wesentlich mehr Maßnahmen zur Energieeinsparung, Steigerung der Effizienz und zur Nutzung erneuerbarer Energien gefördert, auch der Kreis der Zuwendungsberechtigten ist ausgeweitet worden. "Insgesamt wurde der Topf für Fördermittel auf nunmehr 220 000 Euro erhöht und damit mehr als verzehnfacht", berichtet Konrad Wölfel. Elke Eckert hätte nach diesen neuen Regeln immerhin 5600 Euro erhalten.


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Städtische Zuschüsse erhalten können nach den neuen Richtlinien neben den Eigentümern von Wohngebäuden auch gemeinnützige Vereine und Stiftungen sowie kleine und mittlere Unternehmen mit eigenen Immobilien. Sogar Balkon-Photovoltaikanlagen werden gefördert. Davon sollen Eigentümer von Wohnungen und Mieter profitieren. "In Kombination mit den Förderprogrammen des Bundes können sich dadurch Fördersätze von 30 bis über 45 Prozent der Investitionskosten ergeben", weiß Konrad Wölfel, der im Rathaus in Sachen Energieeinsparung berät.

Elke Eckert hat auch noch einen Kredit von der KFW erhalten, der mit 0,75 Prozent verzinst wird, und noch nicht einmal komplett zurückgezahlt werden muss. Und weil sie auch noch ihre alte Ölheizung auf eine Pelletheizung umgestellt hat, hat ihr das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) 10 000 Euro Zuschuss gewährt.

 

Durch diese neue Heizung und die Dämmmaßnahmen spare sie 5000 Liter Heizöl jährlich, freut sich Elke Eckert. Ihre Heizkosten belaufen sich nun auf rund 600 Euro im Jahr. Wichtig war ihr auch, nur lokale Handwerker einzubinden. Die richtigen Fachbetriebe für die Sanierungsarbeiten hat sie in Hüttendorf, Bubenreuth und Frauenaurach gefunden.

Laut Konrad Wölfel hat die Stadt im vergangenen Jahr 38 ähnliche Sanierungsvorhaben gefördert. Er hofft darauf, dass durch die erweiterten Fördermöglichkeiten und auch die Erhöhung der Fördersummen noch mehr Immobilienbesitzer auf energetische Sanierung setzen.

Der Klimanotstand, sagt der Oberbürgermeister, erfordere verstärkte Maßnahmen zur Energieeinsparung, zur effizienteren Energienutzung und zur vermehrten Nutzung erneuerbarer Energien. Die Stadt habe darum mit der massiven Erhöhung der Fördermöglichkeiten ein deutliches Zeichen gesetzt.

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