Mehr Personal im MarloffsteinerKinderhaus?

27.1.2016, 06:00 Uhr
Mehr Personal im MarloffsteinerKinderhaus?

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

„Wir sind voll“ konstatierte die Kindergartenleiterin Karin Schliffka während der jüngsten Gemeinderatssitzung und erläuterte den Ratsmitgliedern, wie schwierig die Personalsituation unter diesen Umständen sei.

Vier Pflegerinnen arbeiten zurzeit in der Einrichtung und leisten 133,5 Stunden in der Woche, die fünf Erzieherinnen sind zusammen 155,5 Stunden für die Kleinen da, und eine Berufspraktikantin hilft auch noch aus. 64 Kindergartenplätze und zwölf Krippenplätze gibt es, weil das Haus aber eine Betriebserlaubnis für nur 54 Kinder hat werden Plätze geteilt, dürfen einige Kinder erst kommen wenn andere gegangen sind.

„Reine Aufbewahrung“

Nun sollen auch noch fünf Flüchtlingskinder, die in Marloffstein wohnen, aufgenommen werden. Die hätten ein besonderes Bedürfnis nach Schutz und Unterstützung, zumal sie kaum deutsch sprechen würden, erläuterte Schliffka dem Gemeinderat. Weil gleichzeitig zwei Mitarbeiterinnen ihre Arbeitszeit reduzieren wollen, sei nun eine weitere Fachkraft für 30 Stunden in der Woche erforderlich, um den Anstellungsschlüssel von 8,3 zu halten.

Der im Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz geregelte Anstellungsschlüssel gibt das Verhältnis zwischen der tariflichen Arbeitszeit des pädagogischen Personals und den gewichteten Buchungsstunden der Kinder in der Einrichtung wieder. Der förderrelevante Mindestanstellungsschlüssel soll bei 11,0 liegen, das Marloffsteiner Kinderhaus steht demnach mit dem Schlüssel von 8,3 wesentlich besser da.

Darum wollte Ralf Jähnert (SPD) wissen, ob die Personaldecke nicht trotz der zusätzlichen Belastung ausreichend sei. Karin Schliffka betonte jedoch, bei einem Anstellungsschlüssel von 11,0 könne „nur eine reine Aufbewahrung“ der Kinder geleistet werden. Der Elternbeirat des Pfiffikus unterstütze die Kindergartenleiterin in ihrer Forderung, sagte dessen Vorsitzende Julia Hahn. Die gute Arbeit solle erhalten bleiben, eine zusätzliche Stelle sei „kein Luxus“ sondern „absolut sinnvoll“.

Zwar wurde ein Geschäftsordnungsantrag von Dietrich Bloch (SPD), die Entscheidung über die weitere Stelle zu verschieben, abgelehnt. Nach umfangreicher Diskussion entschied der Gemeinderat dann aber doch, das Thema bis zur Februarsitzung zu vertagen, weil dann auch die Haushaltsberatungen anstehen. Denn über eine weitere Stelle kann ohnehin erst entschieden werden, wenn sie im Haushalt der Gemeinde vorgesehen ist.

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