Missbrauch in der katholischen Kirche: Debatte in Erlangen

5.5.2019, 15:30 Uhr
Missbrauch in der katholischen Kirche: Debatte in Erlangen

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Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr im Erlanger Pfarrsaal Heilig Kreuz (Langfeldstr. 36) unter dem Titel "Sexueller Missbrauch, Machtstrukturen, Kirchenaustritte — Was jetzt? Aufbruch und Erneuerung?!" An den Diskussionen nehmen mit Eva Hastenteufel-Knörr und Monika Rudolf die Missbrauchs- sowie Präventionsbeauftragte der Diözese Bamberg teil. Auch der katholische Dekan in Erlangen, Josef Dobeneck, ist bei der von Hans Markus Horst (KEB) moderierten Gesprächsrunde dabei.

Besonders aufwühlend dürften an dem Abend wohl die Ausführungen des Missbrauchsopfers Kai Moritz (geboren 1976) werden. Der heutige Schauspieler wurde jahrelang als Kind von seinem Pflegevater missbraucht, einem katholischen Priester, wie er in verschiedenen Interviews berichtete. Im Bistum Limburg soll man frühzeitig von dem Fall gewusst haben. Als die katholische Kirche im September 2018 die sogenannte Missbrauchs-Studie veröffentlichte, nach der mindestens 1670 Kleriker sich von 1946 bis 2014 an Schutzbefohlenen vergangen haben, machte Moritz seinen Fall öffentlich.

"Das Schicksal von Kai Moritz und allen anderen Kindern und Jugendlichen geht uns alle an", sagt dann auch Herbert Schneider, der die Veranstaltung mitorganisiert hat, den EN. Das sei nicht nur Sache des Papstes oder der Bischöfe, sondern aller Katholiken, so wie er als Gemeinderat der Pfarrgemeinde Heilig Kreuz einer ist. Jeder Katholik müsse ein Stück Verantwortung nehmen.

Die jüngsten Äußerungen des emeritierten Papst Benedikt XVI., wonach die sexuelle Revolution der 1968er Jahre und die Säkularisierung der westlichen Gesellschaft für den sexuellen Missbrauch von Kindern verantwortlich seien, haben laut Schneider erneut gezeigt, wie wichtig es ist, sich als Kirche mit dem Thema zu befassen.

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