Mit einem neuen Beruf den Mangel beseitigen

4.6.2019, 14:00 Uhr
Mit einem neuen Beruf den Mangel beseitigen

© Johann Schrenk

Die Josef-Mayr-Nusser-Fachakademie für Sozialpädagogik der Caritas in Baiersdorf gehört zu den ersten Schulen, die diese Ausbildung anbieten. Das Lehrpersonal der Fachakademie in Baiersdorf ist laut Schulleiterin Melanie Hömerlein für die neue Berufsausbildung gerüstet.

Die Fachkräfte für Grundschulkindbetreuung sollen Kinder im Grundschulalter betreuen, bilden und erziehen. So sollen sie die Grundschüler bei den Hausaufgaben unterstützen und deren Miteinander etwa in der Mittagsbetreuung freizeitpädagogisch gestalten. Die Selbstständigkeit und ganzheitliche Entwicklung der Kinder stehen im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit.

Mögliche Einsatzorte für die Fachkräfte sind die einfache und die verlängerte Mittagsbetreuung, die offene und die gebundene Ganztagsschule (an Grundschulen), Horte, Häuser für Kinder, die Gruppen für Kinder ab sechs Jahren anbieten, und eventuell altersgeöffnete Kindergärten.

Wer die Ausbildung machen möchte, muss einen mittleren Schulabschluss und eine erfolgreich abgeschlossene mindestens zweijährige Berufsausbildung mitbringen. Außerdem muss er eine sechswöchige praktische Tätigkeit in einer sozialpädagogischen oder schulischen Einrichtung nachweisen. Der neue Ausbildungsgang dauert zwei Jahre. Im ersten Jahr überwiegt der theoretische Unterricht an der Fachakademie. Es endet mit einer schriftlichen Abschlussprüfung. Es folgt ein einjähriges vergütetes Berufspraktikum in einer Einrichtung. Eine Facharbeit, eine praktische Prüfung in der Einrichtung und ein Colloquium an der Fachakademie beschließen die Ausbildung. Wer diese besteht, erhält den bayerischen Berufsabschluss "Staatlich anerkannte Fachkraft für Grundschulkindbetreuung".

Im Beruf erhalten die Fachkräfte das gleiche Gehalt wie staatlich anerkannte Erzieher/innen. Melanie Hömerlein denkt nicht, dass sich das auf die Zahl der jungen Leute auswirkt, die eine — fünfjährige —

Ausbildung zum/r Erzieher/in machen. Denn der Erzieherberuf erstreckt sich ja von der Kinderkrippe hin bis zur Wohngruppe von Jugendlichen.

Die Ausbildung kann durch die Agentur für Arbeit gefördert werden. Der neue zweijährige Ausbildungsweg ist zunächst ein Schulversuch. Das bayerische Kultusministerium hat ihn ermöglicht, um den steigenden Bedarf an Fachkräften in den Kindertagesstätten zu decken. "Wenn der Kurs jetzt in Baiersdorf zustande kommt, wird die Akademie zusätzlich Raum am Kirchenplatz benötigen", sagt Hömerlein.

Laut Ministerium benötigt die Kinder- und Jugendhilfe bis 2023 etwa 19 400 zusätzliche pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Info: Ein Informationsabend findet am Freitag, 7. Juni, um 17.30 Uhr in der Josef-Mayr-Nusser-Fachakademie für Sozialpädagogik in Baiersdorf (Kirchenplatz 11) statt.

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