Mobile Teams im Kampf gegen die Corona-Pandemie

27.12.2020, 10:30 Uhr
Mobile Teams im Kampf gegen die Corona-Pandemie

© Erich Malter

"Selbstverständlich werde ich mich impfen lassen. Exakt dann, wenn ich an der Reihe bin." Die Impfbereitschaft bei Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik ist extrem groß. Doch natürlich weiß er am besten, dass es noch geraume Zeit dauern wird, bevor er den Weg ins Impfzentrum in unmittelbarer Nähe zum Rathaus einschlagen kann. Denn zunächst sind andere an der Reihe. Die Städte und Landkreise werden nach der Zulassung des ersten Impfstoffs in den kommenden Wochen quasi noch "überrascht" werden, wann sie wie viele Impfdosen zugeteilt bekommen.

"Fest steht lediglich, dass wir am Sonntag mit sehr wenig Impfstoff in den Krankenhäusern und in einzelnen Senioren-Einrichtungen starten werden", berichtet Janik, der gerade wieder aus einer Videokonferenz zu diesem Thema kommt, um unserer Zeitung telefonisch Auskunft zu erteilen. Fest steht auch, dass zum Auftakt ausschließlich mobile Teams unterwegs sein werden. Die Türen des betriebsbereiten Impfzentrums bleiben vorerst noch geschlossen. Die Kliniken kümmern sich selbstständig um die Impfungen.

"Es wird ein langer Weg"

Die mobilen Impfteams bestehen jeweils aus einem Arzt oder einer Ärztin einer medizinischen Fachkraft der Notfallhilfe gGmbh des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) und einer Verwaltungskraft. Je nach Verfügbarkeit des Impfstoffs können zu Beginn bis zu vier Teams im Einsatz sein. Die Impfteams stehen bereits in Kontakt mit den Heimleitungen, ihren Bewohnerinnen und Bewohnern sowie deren Betreuerinnen und Betreuern, um die Impfungen vor Ort zu koordinieren und vorzubereiten.

Generell gilt auch hier: Die Impfungen sind freiwillig. Aber, so ist OB Janik überzeugt: "Die Menge an Impfstoff wird anfangs das begrenzende Element sein, nicht die Impfbereitschaft in der Bevölkerung". Außerdem: "Es wird ein langer Weg sein, den wir gehen müssen. Das Thema Impfungen wird uns mit Blick auf über 80 Millionen Bundesbürger und rund 250 000 Bewohner in Stadt und Landkreis deshalb eine lange Zeit begleiten. Was wir jetzt sehen, ist lediglich ein Silberstreifen am Horizont."

Terminvergabe noch nicht möglich

Sobald es in der Sedanstraße losgehen kann, liegt der Schwerpunkt der Impfungen im zentralen Impfzentrum zunächst auf dem Personal von Rettungsdiensten mit Covid-Kontakt. Impfungen, die nicht genutzt werden konnten und die sonst verfallen würden, sollen an Hilfsorganisationen gehen.

Terminvereinbarungen im Impfzentrum für die priorisierten Bevölkerungsgruppen sind möglich, sobald die Stadt regelmäßig mit Impfstoff versorgt wird. Eine Reihenfolge hat das Bundesgesundheitsministerium auf Empfehlung des Deutschen Ethikrats, der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina und der Ständigen Impfkommission festgelegt.

Die Verantwortlichen bei der Stadt gehen davon aus, dass Terminvergaben spätestens Mitte Januar möglich sind. Die Stadt wird rechtzeitig informieren, wie man sich für Termine anmelden kann.

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