Hedenus-Mittelschule

Nach Bedrohungslage an Erlanger Schule: Polizei ermittelt gegen zwei 14-jährige Mädchen

Eva Kettler

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30.5.2022, 12:18 Uhr
Bedrohungslage an der Hermann-Hedenus-Mittelschule: Hier kam es am Freitagmorgen (27. Mai) zu einem größeren Polizeieinsatz.

© NEWS5 / Bauernfeind, NEWS5 Bedrohungslage an der Hermann-Hedenus-Mittelschule: Hier kam es am Freitagmorgen (27. Mai) zu einem größeren Polizeieinsatz.

Kurz vor 8 Uhr am Freitag hatte die Polizei konkrete Hinweise auf eine mögliche Bedrohungslage an der Hedenus-Mittelschule erhalten. In den sozialen Medien war eine Drohung gegen Schüler der Mittelschule ausgesprochen worden. Nun ist klar: Es hat sich offenbar um einen Mobbingfall innerhalb einer Klasse gehandelt, wie am Montag (30. Mai) von der Polizei zu erfahren ist. Inzwischen seien zwei 14-Jährige ermittelt und befragt worden.

Gegen die beiden Mädchen wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und wegen Bedrohung. Auch mit den Eltern wurde Kontakt aufgenommen.

Schule wurde sofort abgesperrt

Mehrere Einsatzkräfte waren am Freitag vor Ort, die Schule wurde abgeriegelt, die Räume wurden durchsucht. Die Schule wurde sofort abgesperrt, die Schüler befanden sich zusammen mit ihren Lehrern in ihren Klassenzimmern Für Eltern wurde eine Elternsammelstelle eingerichtet, die von Polizeibeamten betreut wurde. Auch an den benachbarten Schulen des Schulzentrums West wurde mit Vorsichtsmaßnahmen reagiert. Schüler sollten die Schulhäuser vorsorglich nicht verlassen.

Die Polizei hatte außerdem gebeten, den Bereich rund um die Schule in Alterlangen zu meiden, um Einsatzkräften freie Wege zu ermöglichen.

Die Schulleitung der Hermann-Hedenus-Schule habe vor dem Hintergrund des Attentats an einer texanischen Grundschule vom Mittwoch, an der ein 18-Jähriger 19 Kinder und zwei Lehrer getötet hatte, absolut richtig und sehr besonnen gehandelt, lobt ein Sprecher der Polizei.

Die Schulleitung informierte im Nachgang die Eltern mit einem Elternbrief, in dem das ruhige und besonnene Verhalten aller Beteiligten in der Schule gelobt wird.

"Der Polizeieinsatz, der sicherlich sehr kostspielige sein wird, ist auf den unbedachten und rücksichtslosen Umgang mit Äußerungen in sozialen Netzwerken zurückzuführen. Er ist ein Paradebeispiel dafür, dass Bedrohungen im Netz eine große Auswirkung haben", heißt es in den Elternbrief weiter.

Am Montag war das Kriseninterventions- und Bewältigungsteam der Schulpsychologen an der Schule zur Beratung der Lehrkräfte für den adäquaten Umgang mit den Erlebnissen und Gefühlen der Kinder und Jugendlichen.

Aktualisiert am 30. Mai um 13.20 Uhr