Nach Unfall: Wie sicher ist die Problem-Kreuzung in Erlangen

21.7.2020, 14:41 Uhr
Nach Unfall: Wie sicher ist die Problem-Kreuzung in Erlangen

© Klaus-Dieter Schreiter

Vor knapp einem Jahr wurden die Ampeln an der Kreuzung Fahrstraße/Friedrichstraße abgebaut. Die Regelung ist Teil der Einbahnstraßenachse Innere Brucker/ Friedrichstraße/Bohlenplatz/Luitpoldstraße, die für den Fahrradverkehr freigegeben werden soll. Radfahrer dürfen dann entgegen Einbahnstraßen fahren.

Die Stadt hatte nach längerer Beobachtung der Einbahnstraßenregelung die Verkehrsabläufe als "unproblematisch" eingeordnet. Auf der Fahrstraße wurde Rad- und Autofahrern Vorfahrt gewährt. Von Anfang an wurde jedoch die Kreuzung Fahrstraße/Friedrichstraße kritisch von den Erlangerinnen und Erlangern begleitet. So würden Radler die Friedrichstraße "völlig unachtsam" queren, lautete ein Kritikpunkt. Auch der Autoverkehr würde sich in der Kreuzung schwer tun mit der Vorfahrt der Fahrstraße.

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Es wurden auch Verkehrsteilnehmer gesehen, die in der ersten Zeit nach der Umstellung auf der vorfahrtsberechtigten Fahrstraße bremsten, weil sie noch die alte Regelung mit Vorfahrt auf der Friedrichstraße gewohnt waren.

Am Wochenende kam es dann zum ersten schweren Unfall in der Kreuzung: Ein Autofahrer hatte in der Friedrichstraße ein anderes Fahrzeug in der vorfahrtsberechtigten Fahrstraße übersehen. Bei dem Unfall wurden zwei unbeteiligte Fußgänger so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.

Ist die Kreuzung so gefährlich, dass die Stadt über eine Änderung der Regel nachdenkt? Wie der Pressesprecher der Stadt Christofer Zwanzig mitteilt, gebe es seit dem Jahr 2001 in der Stadt eine Unfallkommission, die sich mit dem Verkehrsgeschehen befasse. Diese Unfallkommission, in der die Verkehrsplanung, die Verkehrsbehörde, das Tiefbauamt und die Polizei vertreten sind, "analysiert sogenannte Unfallhäufungsstellen und berät Gegenmaßnahmen".

Auch der Unfall in der Kreuzung Fahrstraße/Friedrichstraße werde von der Unfallkommission untersucht.

Und natürlich wurde der Unfall auch in den sozialen Netzwerken diskutiert. SPD-Stadtrat Philipp Dees meinte, dass die Vorfahrtsregelung "eindeutig" sei. Verkehrsteilnehmer müssten "die Schilder nur lesen und beachten".

Ins Spiel gebracht wurde auch, ob der Unfallverursacher eventuell zu schnell gewesen sei, bei der "Wucht des Unfalls". Andere fordern die Ampel wieder aufzustellen, weil es dort "öfter kracht".

Andere wieder wollen in der gesamten Innenstadt eine "rechts vor links" Lösung. Dann würden alle Verkehrsteilnehmer langsamer fahren und es bräuchte auch "nicht so aufwendige Fahrstreifen und Beschilderungen".

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