Neu beim HC Erlangen: Petter Overby

28.8.2018, 14:34 Uhr
Hofft auf den nächsten Entwicklungsschritt: Der Norweger Petter Overby.

© Sportfoto Zink / ThHa Hofft auf den nächsten Entwicklungsschritt: Der Norweger Petter Overby.

Einen größeren Schatten als Petter Overby wirft kein anderer beim HC Erlangen. Das kann durchaus wichtig sein zu wissen in den Tagen der Saisonvorbereitung, an denen das Thermometer einfach nicht mehr aufhören will zu klettern, und man als Journalist Interviews mit den Neuzugängen führen möchte.

Overby, auch das ist sehr angenehm, liebt die Ruhe. Deshalb hat ihn ja René Selke auch nicht am Handy erwischt, als er vergangene Saison die pompöse Vorstellung des amtierenden Vize-Weltmeisters in der Arena auf die Beine stellte: "Ich sollte Flugzeit, Tagesplan und so weiter bestätigen, aber mein Handy war ausgeschaltet in meinem Rucksack", sagt Overby.

Mit einem Freund, der die ganze Heimat Norwegen von Süd nach Nord zu Fuß durchwandert, hatte er sich zwei Tage aufgemacht, war kurzerhand mitgelaufen durch Täler, wie er sagt, "in denen du die absolute Ruhe findest". Auch, weil dort kein Handyempfang besteht. Dafür gibt es Fische, sagt Overby. Während sich also Selke die Finger wund wählte, angelte Overby genüsslich in himmlischer Ruhe.

Auf dem Handballfeld hingegen ist der 52-fache norwegische Nationalspieler eher fürs Rustikale bekannt. Ein grandioser Abwehrspieler im Innenblock, heißt es, sei er. Und obendrein "ein Brecher", so Trainer Adalsteinn Eyjolfsson, "der entweder Siebenmeter herausholt, oder Lücken für die Werfer reißt". Als Wunschspieler kam er mit 26 Jahren erstmals heraus aus Skandinavien, wo er zahlreiche Titel mit Topklubs sammelte.

"In der Bundesliga", hofft er nun, "möchte ich einen weiteren Entwicklungsschritt machen." Schneller, athletischer sei die Liga, davon will er profitieren. Und auch genießen: "In jedem Spiel zwischen 3000 und 10 000 Zuschauern zu haben, das ist ein großer Traum." Mit Freundin und Hund versucht er sich derzeit einzuleben in einer neuen Kultur, einer Stadt, die er nicht kennt und bei einem Verein mit Mitspielern, von denen er niemanden kennt. Ach ja: In einer Sprache, die er nicht kennt. "Das bisschen aus der Schule", findet Overby jedenfalls, "reicht nicht für eine Konversation aus."

Lernen muss er also nicht nur Deutsch, sondern auch das "anspruchsvolle Spielsystem" (Overby) seines Trainers, in dem es nicht nur darauf ankommt, an sonnigen Tagen große Schatten zu werfen. "Man braucht das Hirn", sagt Petter Overby. Dann, ist er sich sicher, kann der HC Erlangen heuer viel erreichen.

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