Neue Zeiten: U23 des HC Erlangen vor dem Saisonstart

23.8.2019, 11:00 Uhr
Neue Zeiten: U23 des HC Erlangen vor dem Saisonstart

© Archivfoto: Harald Sippel

Gespielt haben die jungen wilden schon in der Rückrunde stark. Handballer, die vor ein, zwei Jahren noch deutlich schmälere Schultern hatten und sich lediglich gegen Gleichaltrige durchsetzen mussten, wachsen mehr und mehr zu Leistungsträgern in der dritten Liga heran. Auf dem Feld werden sie sich auch in der neuen Runde wieder weiterentwickeln. Doch auch in der Kabine müssen sie nun mehr Verantwortung übernehmen. Denn die alten Leitwölfe sind weg.


Bei der U23 des HC Erlangen beginnt der große Umbruch


In einer Mannschaft, die sich U 23 nennt und junge Spieler vor allem auch individuell fördern soll, sind Führungspersönlichkeiten nicht zwangsläufig am Alter auszumachen. Den HC Erlangen haben dennoch ein paar verlassen, die schon seit Jahren dabei waren. Der ehemalige Kapitän Thomas Halota und Keeper Michael Haßferter sind weg, ebenso Philipp Walzik, Magnus Hayn und Jonas Schletterer. Während sich der Torwart dem Zweitliga-Team aus Konstanz angeschlossen hat, haben die anderen ihre Handball-Karriere nun ihrer beruflichen Laufbahn untergeordnet. Marwin Wunder wechselte nach Regensburg.

Felix Müller konnten die Vereinsverantwortlichen noch einmal zum Weitermachen überreden. Ansonsten aber sind jetzt die Jungen gefordert. Philipp von Alvensleben und Justin Spörke beispielsweise rücken aus der A-Jugend nach, "aber auch auf die Spieler des Jahrgangs 99 wird ab jetzt mehr Verantwortung zukommen", sagt Trainer Tobias Wannenmacher. Er hat wieder die Aufgabe, Handball-Talente in der U 23 und U 21 voranzubringen. Die dritte Mannschaft tritt nun in der Landesliga an. "Es ist ein Findungsprozess."

Wie schwierig es in der dritten Liga sein kann, hat der HCE in der Nach-Aufstiegs-Saison erleben müssen. Zwischenzeitlich drohte sogar der Abstiegskampf, am Ende reichte es noch für einen Mittelfeldplatz. Charme hatte die Saison dennoch, vor allem auch wegen der Derbys in der Staffel Ost. Gegen die Coburger Reserve gab es einen Heimsieg, auch das Rückspiel im Stadt-Duell gegen den nun abgestiegenen TV 1861 Bruck in der pickepackevollen Hiersemannhalle hat der HCE gewonnen.

Der Staffel-Wechsel kam "ein bisschen überraschend"

Auf Spiele wie diese wird man nun in der Staffel Süd lange warten müssen. Statt ins nahe Oberfranken geht es beispielsweise an die französische Grenze nach Saarlouis. Zumindest mit dem TuS Fürstenfeldbruck ist ein weiterer bayerischer Verein dabei. "Die Möglichkeit eines Staffel-Wechsels hatten wir auf dem Schirm, er kam trotzdem ein bisschen überraschend", sagt Wannenmacher. "Für Spieler, die jetzt schon zwei Jahre in der Ost-Staffel gespielt haben, ist es eine neue Herausforderung."

Wie stark die Liga nun ist, wird sich zeigen. Los geht es am Samstag, 18 Uhr, gegen den TV Hochdorf, der nach dem Abstieg 2018 sofort wieder in die dritte Liga zurückgekehrt ist. "Ich kenne die Mannschaft auch nicht gut", sagt Wannenmacher. "Sie haben ein paar erfahrene ehemalige Zweitliga-Spieler. Das ist nicht der klassische Aufsteiger, sondern eine traditionelle Drittliga-Mannschaft." Am zweiten Spieltag steht sofort die Fahrt zum Zweitliga-Absteiger der Saison 2017/18, HG Saarlouis, an.

Hoffmanns, Wagner, Bayer: Viele Verletzte zum Start

Verletzt fehlen werden Jakob Hoffmanns, Florian Wagner, Johannes Bayer, Lorenz Maild und Luca Wenzel. Es kommt also auch bereits entscheidend auf die Zugänge an. Torwart Lars Goebel und Julian Mangen kamen vom Stadt-Rivalen aus Bruck, die Talente Tarek Marschall aus Hanau und Daniel Mosindi aus Tel Aviv. "Wir werden aus Jugendspielern schnell Männer machen müssen", sagt Wannenmacher, "wollen aber trotzdem die Unbekümmertheit beibehalten und aus Fehlern immer lernen." Am Samstag geht es los.

Keine Kommentare