Neues Deluxe-Kino: Erlangen bekommt eigenes "Cinecitta"

10.1.2017, 19:44 Uhr
34 Jahre lang war das "Manhattan" Anlaufstelle für Kino-Fans in Erlangen - im Herbst ist Schluss.

© Michael Meier 34 Jahre lang war das "Manhattan" Anlaufstelle für Kino-Fans in Erlangen - im Herbst ist Schluss.

Das, was die Familie Weber mit dem "Manhattan"-Kino in der Erlanger Innenstadt plant, klingt spektakulär: Die Säle sollen völlig umgebaut werden, der neue Mieter - dem unter anderem das "Cinecitta", die "Meisengeige" und das "Metropolis" in Nürnberg gehört - spricht von einem "Deluxe-Konzept", das schon bald die Innenstadt schmücken soll.

Konkret wollen die neuen Mieter den Reihenabstand auf etwa zwei Meter vergrößern, die Liegesessel breiter und elektrisch einstellbar machen, auch am Ton will man feilen. Wie schon im "Cinecitta" setzen die fränkischen Kino-Magnaten Weber dabei auf ein sogenanntes "Dolby Atmos"-System, das einen satten 3D-Klang realisiert. Zusätzlich soll das ehemalige "Manhattan" mit neuen Doppelprojektoren ausgestattet werden, alle "aus der neuen Generation", wie die "Cinecitta"-Betreiber versprechen.

Größere Leinwände, neue Lounge

Sitzen bequem im Nürnberger Cinecitta: Die Kino-Betreiber Wolfram Weber und seine Tochter Laura.

Sitzen bequem im Nürnberger Cinecitta: Die Kino-Betreiber Wolfram Weber und seine Tochter Laura. © Giulia Iannicelli

Auch die Leinwände sollen teils deutlich größer werden. Um das zu ermöglichen, wird das komplette Kino etwas tiefergelegt. Das Foyer und die Lounge werden umgestaltet, im Sommer planen die Webers eine Außenbestuhlung mit Biergarten. Jeder Kinosaal soll ab November auch einen Aufzug bekommen - für Rollstuhlfahrer. Außerdem setzt Erlangens neues Kino auf ein sogenanntes "Cinema Connect System", mit dem auch Seh- und Hörbeeinträchtigte über eine App Filme genießen können.

"Das Konzept richtet sich an Kinoliebhaber, die einfach mehr Komfort möchten", heißt es in einer Pressemitteilung, die die Familie Weber am Dienstagabend veröffentlichte. Wie das neue Kino heißt, ist derzeit noch unklar.

"Konditionen sind für Programm-Kino nicht zu erwirtschaften"

34 Jahre lang war das "Manhattan" erste Anlaufstelle für Kino-Fans in Erlangen - gegründet übrigens von der Familie Weber, die das Lichtspielhaus allerdings 2007 an den jetzigen Betreiber Peter Zwingmann und Elisa Coburger verkaufte. Der konnte sich allerdings mit den Vermietern der Räume in der Güterhallenstraße nicht über einen neuen Vertrag einigen - und muss deshalb im September 2017 ausziehen. "Die Konditionen sind für uns als Programm-Kino nicht zu erwirtschaften", erklärte Coburger im Gespräch mit den Erlanger Nachrichten damals. Am Dienstag einigten sich nun die Webers mit dem Vermieter.

Das "Manhattan" - ursprünglich benannt nach einem Film von Woody Allen - verschwindet im September damit endgültig. "Wir hoffen, dass Peter Zwingmann sehr bald ein geeignetes Objekt für sein Programmkino findet", sagt Wolfram Weber. "Peter Zwingmann und seine Partnerin Elisa Coburger machen engagiertes Kino, was in Erlangen unbedingt erhalten werden sollte."

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