Nichts geht mehr: Möhrendorfer Straße in Erlangen gesperrt

19.3.2019, 06:00 Uhr
Nichts geht mehr: Möhrendorfer Straße in Erlangen gesperrt

© Foto: Sippel

Diese Arbeiten ziehen sich wochenlang hin und dauern bis Ende April. Das hat natürlich Folgen für den Verkehr, aber auch für die Bewohner des Seniorenzentrums am Erlenfeld. Per Eilantrag machte jetzt der Seniorenbeirat auf die besondere Problematik aufmerksam.

Haben die Arbeiten erst einmal begonnen, geht eine Zeitlang nicht mehr viel. Zumindest das Abbiegen von der Straße St. Johann in die Möhrendorfer Straße wird nicht mehr möglich sein. Deswegen kann auch die nächstgelegene Haltestelle für die Erlenfelder Senioren – die "Möhrendorfer Straße" — von den Bussen vorläufig nicht mehr angefahren werden. Normalerweise kann man dort in die Linien 283, 286, 287 sowie 293 und N 28 einsteigen.

Die nächste Haltestelle wäre demnach erst am "Langen Johann". Das bedeutet einen längeren Fußweg von etwa 400 Metern. Und von Süden her verkehren die Busse lediglich bis zur Haltestelle "Schulzentrum West". Die liegt etwa 950 Meter weit entfernt. Alles zu weit für die Erlenfeld-Bewohnerinnen und Bewohner. Denn die älteren Menschen sind schlicht in ihrer Beweglichkeit oft schon sehr eingeschränkt und können solche Entfernungen nicht mehr so einfach bewältigen – jedenfalls nicht zu Fuß. Gleiches gilt für die Angehörigen, die zu Besuch kommen, aber selbst meist schon betagt und in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

Auf Besuche angewiesen

Aber viele der Erlenfeld-Bewohner "sind pflegebedürftig und auf die Besuche angewiesen", machte Anette Christian, Vorsitzende des Seniorenbeirats, im jüngsten Bauausschuss deutlich. Das Ganze sei eine "nicht hinnehmbare Einschränkung der Bewohnerinnen und Bewohner in ihrer Teilnahme am gesellschaftlichen Leben", heißt es in ihrem Antrag. Darin wird die Verwaltung aufgefordert, "unverzüglich zu prüfen", wie das Seniorenzentrum während der Bauarbeiten an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden werden könnte – mit besonderer Rücksicht auf die Barrierefreiheit.

Vorgeschlagen wurde unter anderem ein Bedarfstaxi, das auch einen Rollstuhl-Transport leisten kann, oder eben ein Shuttle-Dienst zwischen der Haltestelle "Schulzentrum West" und dem Seniorenzentrum Erlenfeld. Bei all dem darf auch die Erreichbarkeit des benachbarten Dialyse-Zentrums in der Möhrendorfer Straße nicht übersehen werden, darauf wiesen einige Stadträte hin.

Während der Bauarbeiten läuft der Verkehr in Hauptrichtung St. Johann nur einspurig je Fahrtrichtung. Die Möhrendorfer Straße wird, wie erwähnt, wegen der Erneuerung der Ampelanlage voll gesperrt. Die An- und Abfahrt in oder aus Alterlangen von oder nach Norden geht schließlich über die Umleitungsstrecke Kosbacher Damm/Am Europakanal. Für den Busverkehr wurden durch die Erlanger Stadtwerke AG für die betroffenen Buslinien Ersatzfahrpläne ausgearbeitet. Kein Zweifel: "Es wird Einschränkungen geben", räumte Bau- und Planungsreferent Josef Weber ein. Deshalb sollte man beispielsweise bei der Anfahrt zum Dialyse-Zentrum mehr Zeit einplanen.

Kurzfristige Lösung

Für die Erlenfeld-Senioren zeichnet sich indessen eine fast wunschgemäße Lösung ab: Ein Bedarfstaxi wird sie während der Bauarbeiten zur nächsten Haltestelle bringen. Die Fahrt muss jedoch einen Tag vorher angemeldet werden. Die Kosten werden übernommen, wie es hieß.

Durchaus einverstanden mit dieser "kreativen" wie kurzfristigen Lösung zeigte sich schließlich Anette Christian, denn sie werde den Senioren nun "einen Großteil der Besorgnis nehmen".

Während der Bauarbeiten dienen als Ersatzhaltestellen die Haltestelle "Schulzentrum West" oder die Haltestellen "Sankt Johann". Zudem werden die Haltestellen Kosbacher Weg und Möhrendorfer Straße in dieser Zeit mit einem Linienbedarfstaxi bedient. Es fährt die Fahrgäste zur nächstgelegenen Haltestelle "Schulzentrum West" bzw. zur Haltestelle "Sankt Johann" oder umgekehrt. Abrufbar etwa 10 Minuten vor der gewünschten Abfahrt unter Telefon: (0 91 31)1 94 10. Und mobilitätseingeschränkte Fahrgäste haben die Möglichkeit, ein barrierefreies Taxi zu rufen. Das muss allerdings einen Tag vorher unter Telefon 01 72-8 10 79 82 angefragt und bestellt werden.

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