Per Aufzug zum Theatergenuss in Erlangen

16.1.2020, 11:00 Uhr
Per Aufzug zum Theatergenuss in Erlangen

© Roland Huber

Dass wir nun "auf 2022 vertröstet werden", wollte Ursula Lanig "nicht so hinnehmen". Die SPD-Rätin verwies im jüngsten Bauausschuss auf die Inklusionsbestrebungen der Kommune und plädierte dafür, das Projekt – wenn irgendwie möglich – vorzuziehen, damit behinderte Menschen, die unter anderem auf einen Rollstuhl angewiesen sind, alsbald an den kulturellen Veranstaltungen teilhaben können.

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Ein solcher Einbau hat allerdings auch seine "Nebenwirkungen". Die Verwaltung geht von einer viermonatigen Bauzeit aus. Mit Blick auf die Theaterferien kommt dann prinzipiell nur der Zeitraum Mai bis August in Frage. Denn das Theater kann nach der Sommerpause von September bis Dezember keine Umbauten oder Einschränkungen "ermöglichen", wie es hieß. Bekanntlich beginnt Anfang September die neue Spielzeit. Da stehen viele Bühnenproben an, und es wird unter anderem intensiv auf die Eröffnungspremiere hingearbeitet. Dabei ist "ganztägig absolute Ruhe notwendig", hieß es.

Fast "unmöglich"

Die Verwaltung sieht eine Umsetzung zur nächsten Spielzeit als nahezu "unmöglich" an, auch weil die Planungen für 2020/2021 bereits abgeschlossen seien. Und das Ganze im Nachhinein durchzuziehen, hieße letztlich, dass der Theaterbetrieb exakt auf die Bauarbeiten abgestimmt werden müsste. Das hätte durchaus weitreichende Folgen. Auch deshalb wird aus Theatersicht ein Umbau während des laufenden Betriebs als "kaum möglich" angesehen.

Anvisiert wird von der Verwaltung die Spielzeit 2021/2022. Das heißt: die Planung soll 2021 geleistet werden, der Umbau schließlich zwischen Mai und August 2022 über die Bühne gehen. Dem Theater bliebe dann gewissermaßen eine Vorlaufszeit, um sich auf die anstehenden Bauarbeiten einzustellen.

Dieser Zeitplan wurde nicht von allen Mitgliedern des Bauausschusses gutgeheißen. Auf die dringende Bitte hin, den Einbau doch etwas vorzuziehen, möchte man nun mit dem Theater "ins Gespräch kommen", um vielleicht doch eine Planung bereits 2020 hinzubekommen und schließlich die Umsetzung in 2021 zu ermöglichen, wie Florian Engel, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement, meinte.

Fest steht: Der Aufzug soll späterhin ins Gebäude hinein gebaut werden, und zwar – vom Theaterplatz kommend – nach dem Eingang auf der linken Seite mit einem Ausgang zum Theaterplatz hin. Nicht zur Debatte steht, den Aufzug außen ans Gebäude anzudocken – auch weil der Gehweg dann weitgehend geopfert werden müsste. Und das kommt nicht in Frage.

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