Gruppe "Känguru Kollektiv"

Plakate an Bushaltestellen in Erlangen ausgetauscht: Klimaaktivisten üben massive Kritik an Polizei

Redaktion Erlanger Nachrichten

5.2.2023, 16:38 Uhr
Ein Plakat an der Bushaltestelle am Neuen Markt: Die Gruppe „Känguru Kollektiv“ gab bekannt, dass sie in einer Aktion Plakate in Werbeschaukästen in der Erlanger Innenstadt gegen eigene Plakate ausgetauscht hat, mit denen sie die Polizeigewalt in Lützerath anprangern will.

© Sibylle Frinken, NN Ein Plakat an der Bushaltestelle am Neuen Markt: Die Gruppe „Känguru Kollektiv“ gab bekannt, dass sie in einer Aktion Plakate in Werbeschaukästen in der Erlanger Innenstadt gegen eigene Plakate ausgetauscht hat, mit denen sie die Polizeigewalt in Lützerath anprangern will.

Samstagmittag teilten mehrere Passanten der Polizei mit, dass offenbar Plakate in Schaukästen von Bushaltestellen der Werner-von-Siemens-Straße bis zur Luitpoldstraße ausgewechselt worden seien. Die Polizei ging der Sache nach und teilte ihrerseits in einer Pressemitteilung mit, dass Unbekannte vermutlich in der Nacht von Freitag auf Samstag Plakate in Bushaltestellen im Erlanger Stadtgebiet ausgetauscht hätten.

20 Plakate mit polizeikritischem Inhalt seien an elf Bushaltestellen sichergestellt worden. Zum Austausch der Plakate seien, so heißt es im Polizeibericht weiter, die entsprechenden Schaukästen geöffnet worden, ohne sie zu beschädigen.

"Adbusting-Aktion" von "Känguru Kollektiv"

Zu der Aktion hat sich inzwischen die Gruppe "Känguru Kollektiv" bekannt. Man habe eine polizeikritische Adbusting-Aktion durchgeführt und Plakate aufgehängt, die auf den ersten Blick wie eine Werbekampagne der Polizei aussehen würden. Erst bei genauerem Hinsehen falle auf, dass es sich um eine Kritik der Polizei beziehungsweise der Polizeigewalt in Lützerath handele.

Die Gruppe sieht, wie sie selbst mitteilt, "die Institution der Polizei an sich im Kontext der Klimakrise kritisch". Die Polizei werde eingesetzt, um Interessen von Konzernen durchzusetzen. Das Eigentumsrecht erlaube es Konzernen, fossile Brennstoffe zu verbrennen, damit die eigenen Profite zu erhöhen, "während die Klimakrise heute schon für Menschen im globalen Süden eine Katastrophe ist".

Gewalt verurteilt

Die Gewalt - auch von Demonstranten - bei den Demonstrationen gegen den Abriss des Dorfes Lützerath für den Braunkohleabbau war hinterher auf breiter Ebene unter anderem im Bundestag verurteilt worden. Es gab auch eine Diskussion darüber, ob die Klimabewegung radikaler wird.

In Erlangen wurden nun die polizeikritischen Plakate sichergestellt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Zeugenhinweise unter der Telefonnummer 0911/2112-3333.

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