"Studenten stehen auf"

Querdenker in Erlangen: Bis zu 1000 Teilnehmer demonstrieren gegen 2-G-Regel an der Uni

21.11.2021, 09:51 Uhr
Eine Bewegung mit dem Namen „Studenten stehen auf“ hat am Samstag gegen die sogenannte 2G-Regelung an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) aufgerufen.

© Klaus-Dieter Schreiter, NN Eine Bewegung mit dem Namen „Studenten stehen auf“ hat am Samstag gegen die sogenannte 2G-Regelung an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) aufgerufen.

„Wir stehen auf für Bildung ohne Ausgrenzung und für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft“, heißt es in einem Offenen Brief an die Universitätsleitung.

Die FAU hat vor etwa einer Woche beschlossen, für ihren Lehrbetrieb in Präsenz die 2G-Regel einzuführen. Demnach können künftig nur geimpfte oder genesene Personen an Präsenzveranstaltungen teilnehmen. Das solle nicht nur der Sicherheit der Studierenden und Lehrenden dienen, sondern auch einem neuerlichen Lockdown im Präsenzbetrieb der Universitäten und Hochschulen vorbeugen helfen, sagt die FAU.

Das Polizeiaufgebot war erheblich. 

Das Polizeiaufgebot war erheblich.  © Klaus-Dieter Schreiter, NN

Die Bewegung „Studenten stehen auf“ schreibt hingegen in dem Offenen Brief an die FAU, durch das 2G-Modell würden „Menschenrechte verletzt“, und es sei „keine Chancengleichheit gewährleistet“.

Wie die Co-Vorsitzende des studentischen Konvents, Luisa Weyers, die unter anderem auch Mitglied des Sprecher*innenrats der FAU ist, in einer Stellungnahme mitteilt, distanziert sich die Studierendenvertretung der FAU Erlangen-Nürnberg „klar von der aktuellen Kampagne der Initiative „Studenten stehen auf“ und unterstützt die an der FAU eingeführte 2-G-Regelung für universitäre Präsenzveranstaltungen“. Bei der Initiative „Studenten stehen auf“ handele es sich um eine Gruppierung, die der Querdenken-Bewegung nahestehe, und die mutmaßlich nur wenige Mitglieder aus der FAU habe. Es sei davon auszugehen, dass ein Großteil der Demonstrierenden aus ganz Deutschland anreisen werde.

"Impfen rettet Leben": Mit solchen Transparenten bezogen Gegendemonstranten Stellung.

"Impfen rettet Leben": Mit solchen Transparenten bezogen Gegendemonstranten Stellung. © Klaus-Dieter Schreiter, NN

Um ihrer Unterstützung für die 2-G-Regelung an der FAU und für die Impfkampagne Ausdruck zu verleihen, hatte die Studierendenvertretung einen mobilen Infostand unter dem Motto „Studis stehen auf Impfen“ organisiert. Zudem hatten einige Studentinnen und Studenten ein großes Banner an einen der Philosophentürme gehängt mit der Aufschrift „2G is ok“ Das aber wurde zunächst von Unbekannten wieder herunter gerissen. Auch gegenüber an einem Uni-Gebäude hatten Gegendemonstranten Banner aufgehängt.

Auf der Wiese am Bürgermeistersteg hatten sich zunächst rund 200 Gegner von 2G versammelt, als der Demonstrationszug dann durch die Ebrardstraße, die Bismarckstraße und die Luitpoldstraße zog, sind es laut Polizei teilweise bis zu 1000 gewesen. Vor rund einem Jahr waren zu einer ähnlichen Veranstaltung weit weniger Teilnehmer erschienen als erwartet.

Beim Einbiegen von der Allee am Röthelheimpark auf die Festwiese, wo die Abschlusskundgebung stattfand, waren es dann geschätzt nur noch 500. Ein Transparent, dass 2-G-Befürworter in einen Baum gehängt hatten, wurde herunter gerissen. Während des Zuges skandierten die Demonstranten unter anderem „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut“. Auf zahlreichen Plakaten wurde gefordert, die 2G-Regelung wieder abzuschaffen. Begleitet wurde der Demonstrationszug von einem großen Polizeiaufgebot.

Hier können Sie Ihre Meinung zur Corona-Krise kundtun oder sich mit anderen Usern zum Thema austauschen. Den Liveticker zu Corona finden Sie hier. Alle Artikel zu Corona haben wir zudem für Sie auf einer Themenseite gesammelt.

Verwandte Themen