Radteam Herrmann wird beim Bundesliga-Auftakt Fünfter

1.5.2018, 16:30 Uhr
Radteam Herrmann wird beim Bundesliga-Auftakt Fünfter

© Foto:Klaus-DieterSchreiter

Die Baiersdorfer hatten viele kraftraubende Kilometer lang vieles richtig gemacht. "Wir waren die stärkste Mannschaft auf dem Eifel-Rundkurs", sagt Christian Mager. Der 26-Jährige ist einer der Neuen im Radteam, ein ehemaliger Profi, der nun eine Ausbildung begonnen hat und parallel noch ein wenig in der Bundesliga Radfahren will.

Beim Auftaktrennen war er vorne dabei, als es Richtung Ziel ging. Gemeinsam mit Victor Brück, Miguel Heidemann und Florian Obersteiner war Mager Teil der größten Gruppe im Endspurt. 25 Kilometer vor dem Ziel attackierte er alleine. "Es ging drunter und drüber", sagt Mager. "Ich bin auf der Schlussrunde weggefahren. Es kam aus der Situation heraus, ich habe einfach die Initiative ergriffen."

Dann allerdings folgte ein taktischer Fehler der "Herrmänner". "Keiner ist mitgefahren, als sich vier Fahrer aus anderen Teams auf die Verfolgung machten." Das Problem: "Wir waren mit den falschen Fahrern vorne", sagt Mager. Auch er ist kein Sprinter, sondern eigentlich Berg-Spezialist — was auf der Zielgeraden deutlich spürbar war.

Die vier Verfolger überholten den Baiersdorfer, am Ende reichte es für Mager in der Einzelwertung zu Platz fünf, gleiches Ergebnis ergab sich im Gesamtklassement für das Herrmann Radteam. Der etatmäßge Top-Fahrer Christopher Hatz "hat einen schlechten Tag erwischt", als Teil des Hauptfeldes rollte er als 14. ins Ziel. Am Saisonziel, besser als Platz vier, sind die "Herrmänner" damit zum Auftaktrennen vorbeigeschrammt.

"Das tut schon weh"

"Wir sind keine Maschinen", sagt Mager. "Diesmal konnten wir unsere Stärke nicht umsetzen." Ein wenig "unzufrieden" sei das Team deshalb, "doch die nächsten Rennen liegen uns". Mit seiner persönlichen Leistung ist der 26-Jährige hingegen zufrieden. "Ich bin eigentlich als Helfer eingeplant", dass er einmal der beste Baiersdorfer sein würde, war also so nicht zu erwarten.

Auch weil Mager mittlerweile nicht mehr so viel trainieren kann wie früher. "Zehn Jahre lang war ich Radprofi", sagt der gebürtige Hesse. Seit Anfang März macht er eine Ausbildung. Während er früher mehr als 2000 Kilometer im Monat abgespult hat, sind es nun nicht einmal mehr 1000. "Ich bin schon wehmütig. Wenn ich Rennen im Fernsehen sehe, bei denen ich früher auch mitgefahren bin, tut das weh."

Doch andererseits sei es auch richtig, im Alter von 26 Jahren eine Ausbildung zu beginnen. Zumal das Fahrradfahren nicht gänzlich wegfällt. Neben den Bundesliga-Rennen steht für Mager in zwei Wochen bereits der erste Saisonhöhepunkt an, die Deutsche Berg-Meisterschaft. Da sind dann auch keine Sprinter-Qualität mehr gefragt.

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