Rathaus in Marloffstein muss saniert werden

14.10.2019, 15:00 Uhr
Rathaus in Marloffstein muss saniert werden

© Klaus-Dieter Schreiter

Dass das alte Sandsteingebäude marode und renovierungsbedürftig ist, ist den Marloffsteiner Gemeinderäten schon lange bekannt. Nicht nur Risse in den Wänden zeugen davon, auch die Haustechnik und die sanitären Anlagen sind veraltet, und die Energie wird wegen fehlender Dämmung im wahrsten Sinne des Wortes zu den Fenstern hinaus geblasen. Zudem sind die Räume nicht barrierefrei zu erreichen. Andreas Geck meinte darum während der jüngsten Gemeinderatsitzung: "Wenn man nichts macht, fliegt das Ding zusammen". Darum hatte die Gemeinde beim Architekturbüro Quandt aus Herzogenaurach eine Machbarkeitsstudie für die Generalsanierung in Auftrag gegeben, und auch gleich etliche Wünsche formuliert. Denn das Rathaus soll zu einem Bürgerhaus werden, in dem neben Sitzungssaal, Trauzimmer und Bürgermeisterzimmer auch der Seniorentreff, eine Kreativgruppe, der Damenchor und andere Einrichtungen ein Zuhause bekommen sollen. Auch ein Vereinszimmer mit Schrank- und Besprechungsraum sowie den Schulungsraum der Feuerwehr will man darin unterbringen. Beheizt werden soll das Gebäude mit einer Wärmepumpe, eine Lüftungsanlage soll für gutes Raumklima sorgen.

"Wir haben die Wunschliste umsetzen können", freute sich Stefan Quandt, der den Räten das Ergebnis der Machbarkeitsstudie vorstellte. Da das Haus in Hanglage liegt, ist der Aufwand für die Barrierefreiheit erheblich. Das Problem soll mit einem neuen Eingang gelöst werden.

Durch den kommt man zu einem Aufzug, über den nicht nur die oberen Räume erreichbar sind, sondern auch die im Erdgeschoss. Der ohnehin marode Gewölbekeller unter dem jetzigen Bürgermeisterzimmer wird dafür aufgelassen. Besonders groß ist auch der Aufwand für die Sanitärräume. Der Architekt will die in einem etwa 100 Quadratmeter großen Anbau unterbringen, der dort an der Nordseite des Hauses entstehen soll, wo jetzt ein alter Schuppen angebaut ist. Der wird abgerissen. Die Genehmigung der dafür nötigen Grenzbebauung, meint Quandt, sei kein Problem, weil es in dem gesamten Bereich bereits Grenzbebauungen gebe.

Thomas Pöhlmann (CSU) meinte zwar, angesichts der "recht ordentlichen Hausnummer" solle man mal über den Verkauf des Sandsteinhauses und einen Neubau auf einem Gemeindegrundstück nachdenken. Michael Greiner (FW) findet jedoch, das jetzige Rathaus sei "ein ortsprägendes Gebäude" das man erhalten müsse. Darum ist auch geplant, die Sandsteinfassade so zu belassen wie sie ist. Andreas Geck rechnete zudem vor, dass ein Rathausneubau nicht wesentlich billiger werden würde als die Sanierung des alten Rathauses. Außerdem könnten Zuschüsse von bis zu 60 Prozent für die Bereiche im Rathaus fließen, die für die Allgemeinheit bestimmt sind. Über die Finanzierung hatte sich Geck auch bereits Gedanken gemacht. "Für 11 250 Euro im Jahr könnt ihr der Bevölkerung ein schönes Gemeinschaftshaus bieten", machte er den Gemeinderäten das Projekt schmackhaft.

Das überzeugte das Gremium vollends, und darum wurde einstimmig beschlossen, die Verwaltung solle kurzfristig ein Nutzungskonzept erstellen und die Finanzierung klären. Anschließend soll die Planung vergeben werden.

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