Regina Welker mit Animationsfilm im Kino

31.12.2019, 15:00 Uhr
Regina Welker mit Animationsfilm im Kino

© Manfred Welker

Regina Welker wuchs in Herzogenaurach auf. Sie interessierte sich immer für Kunst, Malerei, Bildhauerei und Fotografie und war Gründungsmitglied von HerzoTV im Jahr 2002. Entstanden war HerzoTV aus der Videogruppe am Herzogenauracher Gymnasium, angeleitet von Bärbel Gundermann und unterstützt vom damaligen Stadtwerkechef Dieter Lohmaier.

Während ihrer Zeit bei HerzoTV betreute Regina Welker in der Redaktion die Sendungen "Jetzt" (Jugendmagazin), "Abgeschmeckt" (Kochsendung) und Sondersendungen. Mit den ersten Schritten in der TV-Unterhaltung hat sie auch ihre Liebe zum Erschaffen von animierten Welten entdeckt.

Nach dem Abitur machte sie ihren Abschluss an der renommierten Filmakademie Baden-Württemberg am Institut für Animation und Effects (2005-2012), hat ihren eigenen Stil entwickelt und mit verschiedensten Animationstechniken experimentiert.

Ihre Kurzfilme waren weltweit auf Festivals erfolgreich, was sie in die Werbebranche führte. Als erfolgreiche Werbefilm-Regisseurin und Kreativdirektorin ist sie ein wesentlicher Bestandteil der Produktionsfirma Woodblock GmbH & Co. KG. Aber auch längere Formate wie branded shorts für Playmobil sind eine perfekte Spielwiese für sie, um Werbung und Film zu vereinen.

Seit April 2017 führt Regina Welker Regie auf ihrem ersten Kinofilm "Latte Igel und der magische Wasserstein". Der computergenerierte Animationsfilm ist eine internationale Co-Produktion zwischen Dreamin’ Dolphin Film GmbH, Eagle Eye Filmproduktion UG und Grid Animation. Der Film kommt im Januar 2020 weltweit in die Kinos.

Klare Bilder

Neben ihrer Regietätigkeit ist Regina Welker Gastdozentin für Animationsfilm und Dramaturgie. Reginas Arbeit zeichnet sich durch präzise dramaturgische Stärke aus. Ihre Bilder sind klar, simpel und unschuldig, aber mit einer emotionalen Tiefe. Der Animationsfilm erlaubt ihr, ein schwieriges und komplexes Thema mit einer Metapher zu vereinfachen. Diese Intensivierung durch minimale Darstellung macht den Animationsfilm für sie so spannend.

Auch wegen der endlosen Freiheit, der Erzählform und des Facettenreichtums der unterschiedlichen Stile ist der Animationsfilm für Regina die Ausdrucksform der Wahl.

Worum geht es in dem Film? Der Wald und dessen Bewohner leiden unter einer schrecklichen Dürre, selbst der letzte See ist ausgetrocknet. Die Situation scheint hoffnungslos zu sein.

Einzig das Igelmädchen Latte will den Mut nicht verlieren und beschließt, sich auf die gefährliche Reise zu machen, den magischen Wasserstein aus den Klauen des Bärenkönigs Bantur zu holen, um die Dürrezeit zu beenden. Der schreckliche Bärenkönig ist allerdings nicht die einzige Gefahr auf ihrem Weg. Zu ihrem großen Missmut bekommt Latte Begleitung für ihr Abenteuer: ausgerechnet das Eichhörnchen Tjum hat sich den gleichen Plan in den Kopf gesetzt.

Ein Paar, wie es ungleicher nicht sein könnte: Latte ist ein Schlitzohr und für jeden Unsinn zu haben. Sie lebt in ihrer Phantasiewelt, wo ihr verschwundener Vater König ist. Tjum dagegen ist schüchtern und vernünftig. Am liebsten würde er das ganze Leben berechnen, denn Unvorhersehbares macht ihm Angst. Widerwillig müssen die zwei Streithähne erkennen, dass sie den Weg voller atemberaubender Gefahren und Hindernisse nur bestehen können, wenn sie zusammenhalten.

Die riskante Reise findet ein gutes Ende und der Wasserstein gelangt zuletzt in den Heimatwald. Außerdem gewinnt Latte Igel nicht nur einen neuen Freund, sondern auch eine Familie.

Im Kinderbuch ist Latte ein Junge. Aber auch ein weibliches Wesen kann solche Abenteuer erleben, waren sich die Filmemacher einig. Ursprünglich wurde der Film in Englisch gedreht und dann mit Französischer Sprache unterlegt. In Frankreich ist der Film bereits vor zwei Wochen angelaufen.

"Es war cool, ihn auf einer großen Leinwand zu sehen!", so Regina Welker. Denn im Entstehungsprozess konnten ihn die Beteiligten nur unfertig in Sequenzen und nicht bunt ansehen. Wichtig waren auch die

ersten Momente, wie der Film beim Publikum ankommt. Das habe bisher gut funktioniert. Die Zuschauer, berichtet die Regisseurin, haben an den richtigen Stellen mit den Helden mitgezittert aber auch über die Bären und ihre Witze gelacht. Der Film trägt ihre kreative Handschrift: Für ihre Leichtigkeit und ihren Humor in allen emotionalen Hochs und Tiefs war Regina Welker schon zu HerzoTV-Zeiten bekannt. Es ist ein rundum gelungener Abenteuerfilm entstanden, der der gesamten Familie im Kino Freude bereitet.

Der computeranimierte Spielfilm, basierend auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Sebastian Lybeck, unter der Regie von Regina Welker und Nina Wels, wird in Deutschland von den Bundesländern Thüringen und Baden-Württemberg gefördert.

Angelaufen ist der Film in unserer Region bereits im Cinestar in Erlangen und im Cinecitta in Nürnberg.

 

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