"Regnitzstadt": Erlangens neuer Stadtteil entsteht schleppend

25.9.2020, 14:00 Uhr

© Harald Sippel

Demnach werden die Entwürfe der drei Preisträger noch im Herbst im Stadtteilbeirat Innenstadt sowie dem Meinungsträgerkreis Innenstadt vorgestellt. 

Außerdem sollen die Preisträger ihre Arbeiten vor der Entscheidung überarbeitenund bis Ende des Jahres Angebote abgeben. 

Im Januar, so die aktuelle Planung, kommt das Preisgericht zusammen und kürt den Siegerentwurf. Der wird die Grundlage sein für Diskussionen und Gespräche mit den Bürgern. Aus all dem soll die "Rahmenplanung" für den neuen Stadtteil langsam Gestalt annehmen.

Insgesamt 30 Arbeiten wurden im Rahmen des städtebaulichen Wettbewerbs eingereicht. Ziel des Wettbewerbs war, ein städtebauliches und landschaftsplanerisches Konzept für das neue Stadtquartier zu kreieren.

Im Juli schaute sich das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Christa Reicher, Inhaberin des Lehrstuhls für Städtebau und Entwerfen an der RWTH Aachen, das Ganze an und vergab am Ende zwei gleichrangige zweite Preise und einen dritten Preis.

Ohne eindeutigen Sieger

Einen eindeutigen Sieger gab es nicht. Wohl wurden gute Ansätze gesehen, aber letztlich konnte keine Arbeit überzeugen. Deshalb müssen die Architekten nochmals ran und anhand der Jury-Beurteilungen ihre Wettbewerbs-Ideen überarbeiten.

Für die Entwicklung des etwa neun Hektar großen städtischen "Filetstücks" möchte man eine optimale Planung haben. Und natürlich hatten die Preisträger unterschiedliche Vorstellungen, wie man den Großparkplatz gestalten könnte.

Beispielsweise sah der dritte Preis der Architektenbüros von SRAP (Nürnberg) mit Raum3 (Nürnberg) und Studio B (München) vor, sämtliche Parkplätze unterirdisch zu platzieren. Dagegen favorisierten die zweiten Preisträger – die Büros Rheinflügel Severin (München) mit Toponauten (Freising) sowie Scheuvens + Wachten (Dortmund) mit WBP (Bochum) und Runge IVP (Düsseldorf) – eher eine Konzentration in Parkhäusern im südlichen Bereich des Geländes.

Mit Verkehrslärm belastet 

Aber das war alles nicht das, was sich die Stadtoberen für ein Gelände vorgestellt haben, das nicht zu knapp mit Verkehrslärm belastet ist und künftig von der Stadt-Umland-Bahn durchfahren wird. Kurzum: Die planerische Harmonie der Gegensätze wird hier gewünscht.

Bekanntlich will die Stadt Erlangen auf der Fläche des Großparkplatzes, die unter Wert genutzt wird, ein neues Stadtquartier in zentraler Lage entwickeln. Die derzeitige Funktion des Bereichs als Parkraum soll allerdings erhalten bleiben.

Der gesamte Wettbewerbsbereich umfasste den Großparkplatz und seine nähere Umgebung. Die Stadt Erlangen sieht in der Entwicklung des Großparkplatzes die Möglichkeit, die Innenstadt nachhaltig in direkter Nähe zum Hauptbahnhof und Zentrum schrittweise zu entwickeln. Darin liege eine "große Chance" für die Stadt.

Der heutige Bereich des Großparkplatzes soll in seiner Funktion als zentraler Verkehrsknotenpunkt gestärkt werden. Dabei soll mehr Parkraum entstehen, was die Innenstadt weiter entlasten wird. Mit der geplanten Ansiedlung von "innenstadtrelevanten Nutzungen" zusammen mit Wohnungen möchte man auch eine Aufwertung der Innenstadt und des Bahnhofumfelds erreichen.

Mit dem neuen Stadtteil soll einst auch die Innenstadt besser an den Naherholungsraum Wiesengrund angebunden werden. Bis jedoch ein Bebauungsplan für die künftige "Regnitzstadt" auf dem Tisch liegt, werden wohl noch Jahre vergehen.

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