Riesenlastwagen bleiben außen vor

8.10.2011, 00:00 Uhr
Riesenlastwagen bleiben außen vor

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Die Kreistagsfraktion der Grünen hatte eine entsprechende Anfrage zu den so genannten „Gigalinern" gestellt. Die Bundesregierung würde sie lieber „Fahrzeugkombinationen mit Überlänge“ und das Sachgebiet Verkehrssicherheit am Landratsamt „Lang-Lkw" nennen, da sie „nur“ 44 Tonnen Gesamtgewicht erreichen dürfen. Neben den Grünen, der SPD, Umweltschützern und Verkehrsclubs mögen sich auch acht der 16 Bundesländer nicht mit den Lkw-Riesen anfreunden. Der Freistaat Bayern nimmt hingegen an einem fünfjährigen Probelauf teil. Dazu sind natürlich teils Anschlussstrecken zur Autobahn erforderlich — glücklicherweise aber nicht auf Kreisgebiet, wie die „Gigaliner“-Gegner zufrieden registrierten.

Eine Beruhigungspille gab es auch für die SPD-Kreistagsfraktion, deren Mitglieder Christian Pech (Möhrendorf) und Jutta Ledertheil (Uttenreuth) die fehlende Busanbindung von Möhrendorf an die Bubenreuther S-Bahn-Station monierten. Die Anregung, den Linienbus von Möhrendorf nach Erlangen über die Staatsstraße mit Zwischenstation am Bubenreuther Bahnhof zu führen, soll neben anderem von einem Planungsbüro und dem Arbeitskreis Nahverkehr geprüft werden. SPD-Fraktionschef Jörg Bubel (Adelsdorf) brachte sogar eine Elektrobus-Verbindung durchs Regnitztal ins Gespräch.

Kreisrat und Bürgermeister German Hacker (Herzogenaurach/SPD) informierte über ein weiteres Gutachten zur Westachse der Stadt-Umland-Bahn (StUB). Auftraggeber waren die Stadt Herzogenaurach und das bayerische Wirtschaftsministerium. Eine Verbindung von Herzogenaurach zum Erlanger Bahnhof (mit Anschluss nach Nürnberg) habe einen Kosten-Nutzen-Faktor von 1,1 ergeben, was Rentabilität bedeute.

Die Kosten für diese Teilstrecke bezifferte Wolfgang Fischer vom Landratsamt auf 216 Millionen Euro. Hacker bat die Kollegen um Billigung dieser ersten StUB-Realisierungsstufe. Herzogenaurach mit seinen weltweit operierenden Firmen habe mittlerweile 13000 Einpendler (und 5000 Auspendler) und benötige diese Verbindung. Die Linie könne ein erster Schritt zur Fortführung der StUB in den Landkreis-Osten sein.

Auch SPD-Fraktionschef Bubel und Grünen-Sprecher Wolfgang Hirschmann (Uttenreuth) sahen darin eine Art von „Fuß in der Tür“ für einen Weiterbau in den Landkreis- Osten. Diese Fortführung dürfe man nicht außer Acht lassen. Die FW-Kreisräte und Bürgermeister Gerald Brehm (Höchstadt) und Wilfried Glässer (Eckental) forderten dies noch vehementer. Viel hänge von der ungeklärten Frage ab, ob nun die Südumgehung gebaut wird oder nicht. Falls nicht, dazu läuft noch eine Untersuchung, könnte sich die Rentabilität eines Ostastes der Stadt-Umland-Bahn erhöhen.

Die Uttenreuther CSU-Kreisrätin und Landtagsabgeordnete Christa Matschl betonte, wie sehr ihre Heimatgemeinde unter Durchgangsverkehr leide. Sie plädiert weiterhin für den Bau der Südumgehung und glaubt, die StUB könne das Problem kaum lösen.

Über Eckdaten zum Kreishaushalt 2012 hätte gern Kämmerer Wilhelm Schmidt informiert. Leider ist aber der Bund bislang einige Basisdaten dazu schuldig geblieben. Für die Berechnung des gemeindlichen Einkommsteuer-Anteils fehlt der Kostenschlüssel, und auch das Volumen der Mitfinanzierung von Sozialausgaben durch Bund und Land ist noch unbekannt. Von den Sozialausgaben, die besonders den Bezirk Mittelfranken belasten, hängt wiederum der Abführungsbetrag des Kreises an den Bezirk ab. Heuer war die Abgabe auf 28,6 Millionen Euro geklettert, und schon wieder droht ein höherer Hebesatz. Um zwei Punkte (was zirka zwei Millionen entspricht) werde er aber wohl 2012 kaum steigen. so Karin Knorr, Vizelandrätin und FW-Bezirksrätin.

 

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