Rot-Schwarz in Erlangen wirft viele Fragen auf

4.5.2020, 11:00 Uhr
Rot-Schwarz in Erlangen wirft viele Fragen auf

© Archivfoto: Harald Sippel

Erlangen stehen schwere Zeiten bevor. Während bei den jüngsten Haushaltsberatungen wenige Wochen vor Ausbruch der Corona-Krise noch große Euphorie ob der sprudelnden Steuereinnahmen herrschte, wird der Lockdown auch in der Hugenottenstadt tiefe Spuren hinterlassen. Was läge also näher, als eine "ganz große" Koalition aus CSU, SPD und Grünen/Grüne Liste zu schmieden?

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Doch die wird es nicht geben. Zu tief sind die Gräben zwischen Christsozialen und Grünen. Zu lang die Schatten, über die die Grünen hätten springen müssen. Somit läuft nun alles auf eine Kooperation von Christsozialen und Sozialdemokraten hinaus, die schwierig genug ist, liegen doch beide Parteien in wichtigen Themenfeldern wie Stadt-Umland-Bahn, Verkehrsberuhigung und der weiteren Ausweisung von neuen Baugebieten (Stichwort West III) weit auseinander.

Mit 26 Mandaten (plus der Stimme des Oberbürgermeisters) verfügt das neue Bündnis im Erlanger Stadtrat nicht gerade über eine komfortable Mehrheit. Hier sind deshalb zukünftig vor allem die Moderations- und Mediationsfähigkeiten der jeweiligen Fraktionschefs Barbara Pfister und Jörg Volleth und natürlich auch von OB Florian Janik gefragt, um zu einer einheitlichen Linie zu gelangen.

Ein gemütliches Durchmarschieren wie in den vergangenen sechs Jahren wird es im neuen Erlanger Stadtrat aber nicht geben. Denn die beiden verbliebenen Stadtratsfraktionen außerhalb des Bündnisses, Grüne/Grüne Liste und ÖDP, haben sich schon früher in der Oppositionsrolle durchaus bewährt. Und auch die Klimaliste dürfte ein Stachel im Fleisch der schwarz-roten Kooperation sein. Beste Voraussetzung für einen lebendigen Diskurs, und genau den braucht Erlangen – auch und vor allem in schweren Zeiten.

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