Rote Karte in Erlangen für Durchgangsverkehr

27.6.2019, 06:00 Uhr
Rote Karte in Erlangen für Durchgangsverkehr

© Harald Sippel

Eine optimale Lösung gibtes nicht. Wird es wohl auch nie geben. Kein Grund, nichts zu tun. Mit einem Bündel von Maßnahmen will man gezielt für eine spürbare Entlastung der Innenstadt vom zunehmenden Durchgangsverkehrs sorgen.

Dazu haben sich die städtischen Verkehrsplaner einiges einfallen lassen. Vorgesehen ist, eine "unechte Einbahnstraße" mit Fahrtrichtung Osten im Bereich des Maximiliansplatzes zwischen Östlicher Stadtmauerstraße und Krankenhausstraße einzurichten. Zudem sind Maßnahmen geplant, die die veränderte Straßenfunktion augenfällig verdeutlichen und überhaupt die Neue Straße etwas "aufwerten", wie es im jüngsten Umwelt-, Verkehrs und Planungsausschuss hieß. Damit die Gehwege von den Fußgängern besser genutzt werden können, werden Fahrradständer auf der Straße installiert. Außerdem werden im Bereich Katholischer Kirchenplatz bestimmte Zonen für den Lieferverkehr eingeführt. Und nicht zuletzt soll das Erreichen der Unikliniken mit ihren Notfallambulanzen verbessert werden.

Mit "mobilem Grün"

Die einzelnen Stationen auf der Straßenachse werden durchaus speziell behandelt und umgestaltet. So wird beispielsweise das "Gehwegparken" entlang der Hindenburgstraße abgeschafft und auf die Straße in Richtung Westen verlegt. Der sogenannte Begegnungsverkehr von Pkw zu Pkw bleibt weiterhin durchweg möglich. Ausweichstellen für die Busse werden markiert. Überdies wird vor der Hausnummer 4 eine Fahrradabstellanlage platziert. Und damit das Ganze etwas gefälliger daherkommt, soll jener Bereich hier und da mit "mobilem Grün" garniert werden.

In Absprache mit dem Uniklinikum und den Rettungsdiensten soll zwischen der Krankenhausstraße und Östlicher Stadtmauerstraße die Fahrspur in Richtung Osten blau eingefärbt werden. Allerdings wird mit zusätzlichen Schildern dem Radverkehr, den Bussen, Rettungsfahrzeugen und auch privaten Notfallfahrten die Zufahrt zu den Notaufnahmen erlaubt.

SPD will dauerhafte Bepflanzung

Provisorische Fahrradabstellanlagen sind zunächst in der Neuen Straße auf der Nordseite vorgesehen. Eine davon wird wohl vor dem "Kanapee" ihren Platz finden. Zwei weitere solcher Anlagen sollen späterhin, je nachdem die Erfahrungen mit der veränderten Verkehrssituation ausfallen, in einer zweiten Ausbaustufe installiert werden – eine zwischen Harfenstraße und Cedernstraße, die andere östlich der Cedernstraße. Um das alles gestalterisch ein bisschen schöner zu machen, trägt man sich mit dem Gedanken, jene Abstellanlagen ebenfalls mit "mobilem Grün" aufzupeppen. Von zwölf Pflanzkübeln für insgesamt 7200 Euro war die Rede.

Doch hier legte SPD-Rätin Felizitas Traub-Eichhorn ihr Veto ein. So froh sie auch darüber sei, dass nun das Maßnahmen-Bündel zur Verkehrsreduzierung umgesetzt wird, und so wichtig es dabei auch ist, den Straßenraum optisch zu verändern, aber bitte nicht mit "mobilen Bäumen". Dabei wies sie auf die beschmierten und "hässlichen Kübel" in der Goethestraße hin, und plädierte dafür, doch besser über eine "dauerhafte Bepflanzung" nachzudenken.

Umsetzung noch 2019?

Apropos "dauerhaft": Baureferent Josef Weber erinnerte die Runde daran, dass das Ganze zunächst nur ein Testlauf beziehungsweise eine Probephase ist. "Und wenn’s funktioniert, dann kann man in einem nächsten Schritt alles fest installieren".

Verhaltene Skepsis war bei FDP-Mann Jürgen Zeus herauszuhören. Er forderte jedenfalls, dass künftig in jedem Umwelt- und Verkehrsausschuss darüber berichtet wird, wie’s denn so läuft mit den Maßnahmen in der Neuen Straße. Weber versprach, dass man in den ersten Monaten des "Versuchs" genau hinschauen wird.

Davon abgesehen, könnten all jene Maßnahmen für den Probebetrieb noch in diesem Jahr umgesetzt werden.

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