Warten auf Baumaterial

Sanierung beim Eckentaler Gymnasium geht während des Unterrichts weiter

8.9.2021, 14:08 Uhr
Sanierung beim Eckentaler Gymnasium geht während des Unterrichts weiter

© Scott Johnston

Die Lockdowns infolge der Corona-Pandemie warfen die Produktion in vielen Firmen zurück. Zudem wurden Lieferketten vor allem aus dem Ausland durchbrochen. Gleichzeitig ist derzeit die Nachfrage aufgrund der boomenden Baukonjunktur enorm, was auch die Preise teilweise explodieren lässt.

Da der ursprüngliche Termin wegen dieser Schwierigkeiten nicht zu halten war, erarbeiteten das Landratsamt und die Schulleitung ein Konzept, damit der Unterricht so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Auf der Westseite des Gymnasiums befinden sich die Fachräume unter anderem für die Naturwissenschaften.

Neue Attika

Hier wird die Fassade provisorisch geschlossen. Absperrungen sollen zudem eine Gefährdung der Schülerinnen und Schüler ausschließen und gleichzeitig den Baufortschritt sicherstellen. Bestimmte Arbeiten wie das Ausbessern der Bodenbeläge, die Montage der neuen Attika und der Einbau des Sonnenschutzes an der Fassade sind für die Nachmittage nach dem Ende des Unterrichts angesetzt.

Auch die ausführende Firma versuche alles in ihrer Macht Stehende, um rasch fertig zu werden, betont Johannes Hölzel, der stellvertretende Pressesprecher des Landratsamts. So würden bis zu zehn Mann - und damit deutlich mehr als ursprünglich geplant - zur Baustelle beordert, so dass man mittlerweile im Zeitplan wieder spürbar aufgeholt habe.

Die beiden Giebelseiten des Fachklassen-Traktes sind inzwischen mit einer neuen Fassade aus Faserzement versehen. In den Herbstferien soll die Verdunkelung für die Räume in diesem Bereich eingebaut werden.

Frühzeitige Bestellung

Im nächsten Jahr gehen die Arbeiter dann die Nord- und die Ostseite des Gymnasiums an, damit das ganze Projekt 2022 abgeschlossen werden kann. Um erneute Engpässe zu vermeiden, wurde bereits jetzt das nötige Material bestellt. Mit der Erneuerung der Außenwände wird auch ein Beitrag zur Energieeinsparung durch eine Verbesserung der Wärmedämmung geleistet.

Das Schulgebäude war 1999 kurz vor der Jahrtausendwende fertiggestellt worden. Dass schon nach so relativ kurzer Zeit solch massive Schäden auftauchten, hatte Landrat Alexander Tritthart nach dem Studium des Untersuchungsberichts als "äußerst unerfreulich" bezeichnet.

Die Fertigpaneele an der Außenhaut der Längsseite wies zahlreiche Risse und Brüche auf. Als eine der Platten entnommen wurde, zeigte sich, dass der untere Bereich komplett durchnässt war. Auch an anderen Stellen gab es Risse, abgebrochene Ecken, fehlende Nieten und reichlich Rost zu bemängeln.

Wetterschutz marode

Die Abdichtung gegen Wind und Regen war durch die schadhaften Wetterschalen nicht mehr gewährleistet. Stahlbleche lösten sich von zerbrochenen Faserzementplatten und stellten ein Sicherheitsrisiko dar.

Auf der Grundlage des Gutachtens durch den TÜV Rheinland eruierte eine Rechtsanwaltskanzlei, ob Schadenersatzansprüche gegen die Architektengemeinschaft und die Firma, welche die Fassade einst errichtete, geltend gemacht werden können, was sehr umfangreich und zeitintensiv war.

Ansprüche sind verjährt

Das Ergebnis sorgte für Ernüchterung: Die Ansprüche sind verjährt. Allerdings bildete die Überprüfung die Voraussetzung für eine Förderung durch die Regierung von Mittelfranken.

Weitere intensive Gespräche waren notwendig, um schließlich einen Zuschuss durch den Freistaat von zirka 1,5 Millionen Euro zu erreichen. Insgesamt sind 3,4 Millionen Euro für die Sanierung der Fassade veranschlagt.

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