Saubere Nester für die Mehlschwalben in Erlangen

7.5.2021, 20:30 Uhr
Saubere Nester für die Mehlschwalben in Erlangen

© Peter Millian

Denn: Die handelsüblichen Kunstnester sind im Gegensatz zu den natürlichen Nestern nach kurzer Zeit kotverschmiert. Die Jungtiere (von denen der Kot stammt) schaffen es nicht, ihren Bürzel so zu positionieren, dass Ihr Kot außerhalb des Nestes herunterfällt, da das Kunstnest nach Zimmermanns Überzeugung falsch konstruiert und unter dem Einflugloch zu steil ist.

Die Folge: Der Kot verschmiert das Einflugloch und schafft ein erhebliches hygienisches Problem. Denn durch diese Verunreinigung siedeln sich Schwalbenwanzen in großer Anzahl auf den Nestern an – und zwar in solchen Mengen, dass die Blutsauger zur Gefahr für die Tiere und ihre Brut werden.

Bitte an das Umweltbundesamt

Die falsch konstruierten Kunstbauten hat Zimmermann "entdeckt", als für aus dem Nest gefallene Jungtiere Pappschachteln als Ersatznest gebastelt wurden. Deren händisch eingeschnittenen Einfluglöcher stellten kein hygienisches Problem dar, da die Bürzel der Vögel weit genug aus dem Einflugloch herausragten. Dabei hat Zimmermann auch festgestellt, dass die von den Schwalben selbst gebauten Nester die konstruktiven Nachteile der Kunstnester nicht hatten – die Tiere machten ihre Einfluglöcher intuitiv steil genug für saubere Verhältnisse im Nest.

Zimmermann hat sich deshalb auch an das Umweltbundesamt gewandt, um dieses zu bitten, an die Hersteller der handelsüblichen Schwalbennester zu appellieren, um die Nester durch eine andere Konstruktion hygienischer zu machen.

Nester in Mauerfugen

Das Problem der Mehlschwalben stellt sich bei den nun ebenfalls zurückkehrenden Mauerseglern nicht, wie Zimmermann erklärt. Diese auch als "Turmschwalben" bezeichneten Vögel nisten nur auf höheren Gebäuden und suchen sich in Mauerfugen und Dachspalten Nistmöglichkeiten – wie beispielsweise am Martin-Luther-Platz.

Diese eleganten Vögel mit ihrem durchdringenden Schrei fliegen doppelt so schnell wie die am weißen Brustgefieder erkennbaren Mehlschwalben, die überwiegend in den Straßen der Altstadt anzutreffen sind. Die Mauersegler hingegen sind nur in der Luft zu sehen – ihnen wird sogar der Schlaf in den Lüften nachgesagt, und für den Nachwuchs sorgen sie auch im Flug.

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