Schatten für das Erlanger Rathaus

10.6.2019, 11:32 Uhr
Schatten für das Erlanger Rathaus

© Harald Sippel

In den ersten 2000er Jahren ging’s in die Vollen. Seinerzeit wurde das Rathaus aufwendig generalsaniert. Das war notwendig geworden, denn etliche Betonteile an der Fassade waren porös geworden und fingen bereits an zu bröckeln. Die Schäden summierten sich. Und die Gesamtkosten betrugen am Ende rund 25 Millionen Euro.

Bei der Runderneuerung des gläsernen Verwaltungsturms ließ man allerdings den Einbau einer Klimaanlage außen vor. Das hatte – und hat nach wie vor – unschöne Folgen für die Besucher und die Beschäftigten. Denn die Büroräume heizen sich bei der sommerlichen Hitze gewaltig auf. Schutz vor den Sonnenstrahlen gibt es derzeit lediglich durch jene Raffstores, die außen angebracht sind. Damit kann die Hitze allerdings nicht besonders wirksam bekämpft werden.

Diese damals bei der Rathaus-Sanierung eingebaute "Verschattung" muss mit der Hand bedient werden und gilt als "sehr windanfällig", wie es im jüngsten Bauausschuss hieß.

Das bedeutet: Wenn die Mitarbeiter ins Wochenende gehen oder wenn ein Sturm angekündigt ist, müssen die Stores aus Sicherheitsgründen hochgefahren werden. Das wiederum hat zur Folge, dass die Sonnenstrahlen längere Zeit gänzlich ungehindert ins Gebäude dringen und es gehörig aufheizen können. Das soll nun anders werden.

Die jetzigen Stores sollen nachgerüstet, automatisiert und zu einer "stabilen Raffstore-Anlage" umgebaut werden, die bei Sonnenstrahlung verdunkelt und bei starkem Wind selbstständig hochfährt. Mit Wind- und Regenmesser wird das Ganze "erheblich optimiert", so dass auch an Wochenenden oder Feiertagen eine Beschattung der Räume gewährleistet ist und so die Zimmertemperatur auf ein erträgliches Maß reduziert bleibt. Schließlich geht es um die Mitarbeiter und die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen im Rathaus – und zwar ganz im Sinne des Arbeitsschutzes.

Dass der Bedarf für diese Maßnahme gegeben ist, wurde von der Ausschussrunde einstimmig anerkannt. Derzeit rechnet man für die "Nachrüstung" mit Kosten von rund 1,2 Millionen Euro. Das Geld soll für die Haushaltsjahre 2020/2021 als Sondermaßnahme angemeldet werden.

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