Schloss in in Marloffstein fordert den Architekten

5.5.2020, 18:00 Uhr
Schloss in in Marloffstein fordert den Architekten

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Über Grabungen und Bohrungen auf dem Schlossgelände berichtete Architekt Felix Tannenberg zunächst während der Gemeinderatssitzung. Durch die sollten Fundamente der ehemaligen Burg freigelegt werden, um sich bei der Rekonstruktion daran zu orientieren. Doch gefunden wurden keine. Dafür brach aber die Stützmauer an einer Stelle ein.


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"Wir hoffen, dass die Bestandsmauern des Schlosses stabiler sind als die Stützmauern", meinte Tannenberg darum. Da ist er allerdings zuversichtlich und kam dann auch gleich auf einen wesentlichen Punkt zu sprechen: die Parkplatzsituation. Hinter dem Schloss, also von der Schlossstraße her, könne man "erhebliche Mengen Autos unterbringen", zeigte Tannenberg anhand von Zeichnungen. Weil es aber nur 32 Stellplätze sind, sollen auch noch einige "schonend entlang der Hauptstraße" an der Südseite gebaut werden.

Laut Tannenberg sind derzeit 23 Wohneinheiten geplant, davon sind einige über 120 Quadratmeter groß. "Wir haben familiengerecht geplant", erläuterte er. Laut Stellplatzsatzung der Gemeinde müssen für jede dieser großen Wohnungen drei Stellplätze vorgesehen werden, für kleinere Wohnungen sind zwei Stellplätze notwendig. Es könnte darum knapp werden mit den insgesamt 52 Parkplätzen, die laut dem Bauherren Jürgen Friedsam möglich sind. Allerdings sieht die Satzung auch vor, dass Parkplätze abgelöst werden können, so dass die Planungen daran wohl nicht scheitern würden.

Freilich sehen einige Gemeinderäte und auch Bürger die Zufahrt zu den Parkplätzen über die enge Schlossstraße kritisch. Architekt und Bauherr möchten allerdings vermeiden, dass "die Sicht auf das schöne Schloss" durch Parkplätze im Eingangsbereich, wo sie möglich wären, verschandelt wird. Dort sind im Übrigen zwei Gewerbeeinheiten vorgesehen.

Auch mit den notwendigen Abstandsflächen zu Nachbargrundstücken scheint sich das Projekt noch etwas schwer zu tun. Allerdings ist der Architekt optimistisch, dass man das Problem lösen wird. Zumal bereits die Kasematten auf Rücksicht des nördlichen Nachbarn zurückgenommen wurden. Dessen Balkonanbau steht nämlich recht nah an der Grundstücksgrenze zum Schloss. Der jetzige Spielplatz im Schlossgraben soll nach Tannenbergs Plänen etwas weiter in Richtung Süden verschoben werden. Einen behindertengerechten Zugang soll er von Westen her erhalten.

Mehrfach bat Tannenberg den Gemeinderat in seinem Vortrag darum, ihn zu ermutigen, mit seinen Planungen weiter zu machen. Schließlich stellte Birgit Kallauch-Hehmke (CSU) dann auch den Geschäftsordnungsantrag, der Gemeinderat möge eine Willenserklärung abgeben. Das tat er dann auch und stellte mehrheitlich fest, dass das Plankonzept "positiv aufgenommen" wird, die entsprechenden Stellplätze aber noch nachzuweisen sind.

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