Schüler helfen dem Erlanger Triathlon

22.6.2018, 18:00 Uhr
Schüler helfen dem Erlanger Triathlon

© Foto: Harald Hofmann

Wie wichtig diese Schilder sind, ist bei jedem Triathlon zu beobachten. Schaut man dem Treiben in der Wechselzone zu, Schwimmanzug ausziehen, Rad suchen, Helm aufsetzen, Rad abstellen, Laufschuhe anziehen, ist einem auch sofort die Notwendigkeit der zahlreichen Schilder bewusst. Triathleten, die gerade aus dem Wasser kommen, irren umher, suchen ihr Fahrrad. Oder wenn sie auf der Kurzdistanz nach 40 Kilometern zurückkehren, wissen sie nicht mehr wohin mit der Tausende Euro teuren Rennmaschine.

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Der Wechsel von Schwimmen auf Radfahren auf Laufen aber bedeutet nicht nur für die Sportler eine Herausforderung. Auch die Organisatoren einer Triathlon-Veranstaltung haben mit ihrer Wechselzone viel zu tun, vor, während und nach dem Rennen. In Erlangen gibt es eine Doppelwechselzone, eine langgezogene Straße, die vom Kanal zur Radstrecke führt. Links und rechts sind die Rennräder der Starter aufgereiht.

Bislang immer ein wenig scheps. Die Helfer mussten im Vorfeld Eisenstangen im Erdboden befestigen, darüber legten sie lange Holzlatten. Dort konnten die Athleten ihre Fahrräder am Sattel aufhängen. Nicht nur, dass diese Konstruktion langsam wackelig wurde, "die Rahmen sind im Lauf der Jahre auch immer höher geworden", sagt Volker Albrecht aus dem Orga-Team der Wechselzone. "Wenn die Sportler vom Schwimmen kommen und beim Herausnehmen ihres Rads zwei andere erwischen", hätte es gefährlich werden können.

"Der Erlanger Triathlon gehört zu den größten in Bayern", sagt Albrecht. "Nächstes Jahr findet der 30. Triathlon statt. Irgendwo muss man im Laufe der Jahre den Athleten etwas anbieten, deshalb wollen wir uns von Jahr zu Jahr verbessern." In diesem Jahr ist der TV 48 Erlangen deshalb das Projekt Wechselzone angegangen. Der Verein schaffte neue Fahrradständer und Aufhängungen an. Den Radpark zu erneuern, sei "sehr notwendig" gewesen. "Es ist optisch besser, macht etwas her, ist aber auch stabiler", sagt Albrecht. Die Fahrräder, ein einziges schon oft im Wert von mehreren Tausend Euro, dürfen schließlich nicht kaputt gehen.

Die Halterungen für die Startnummern haben die Jugendlichen der Werner-von-Siemens-Realschule gebastelt. 64 Stück braucht der Verein, um die gesamten Startnummer in Zwölfer-Abständen auf die Wechselzone zu verteilen. Zwei Schulstunden haben 14 Jugendliche im Werkunterricht aus Plastikrohren und Metallstangen die Halterungen gebastelt. Dass die Schüler mal an etwas arbeiten konnten, das danach auch wirklich gebraucht wird, war für die Klasse etwas Besonderes.

"Das kommt selten vor", sagt Karola Schieder-Schoppmann, die Lehrerin. "Die Vorlage dafür war eindeutig. Wir machen im Unterricht gerade Metallarbeit, bohren Gewinde. Deshalb hat es gut reingepasst, zum ersten Mal die Berührung mit einem harten Metall." Tobias Zimmermann ist einer der Schüler, die mitgewerkelt haben. "Es war schön, das hier mal zu machen", sagt der 15-Jährige. "Schwierig war es nicht, wir haben im Team gearbeitet." Den Erlanger Triathlon kannte er schon, selbst hat er beim Schüler-Duathlon mitgemacht.

Die Idee für diese Kooperation hatte Vevi Vogl, die während des Triathlons im Wechselzelt hilft und an der Schule angestellt ist. "Es war schnell beschlossen, Volker und ich haben das Material hierher gebracht. Gleich nach den Pfingstferien haben sich die Schüler dran gemacht." Vogl dachte, es sei ein längeres Projekt, dann ging es aber doch sehr schnell. "Für uns hätte das 15 Stunden Arbeit bedeutet", sagt Albrecht. Ehrenamtlich natürlich.

Die Hilfe der Schüler war also sehr willkommen. Ihr Werk in Aktion sehen jedoch können die Jugendlichen beim Erlanger Triathlon am 22. Juli nicht, Zuschauer dürfen nicht in die Wechselzone.

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