Spektakuläre Rettung eines Wandmosaiks in Erlangen

6.4.2021, 12:30 Uhr
Spektakuläre Rettung eines Wandmosaiks in Erlangen

© Klaus-Dieter Schreiter

Mit einem mächtigen Bagger waren die Arbeiter angerückt, um das Haus Breitenäcker Weg 3 dem Erdboden gleich zu machen. Auf dem Grundstück soll eine exklusive Wohnanlage mit neun Wohnungen entstehen.

Aus den 1960er Jahren

Nachdem jedoch klar wurde, dass es sich bei dem Mosaik an der Giebelwand des Einfamilienhauses um ein kunsthistorisches Objekt handelt, das vermutlich Anfang der 1960er Jahre auf private Initiative vom Erlanger Kunstpreisträger Otto Grau gefertigt worden war, entschloss sich der Eigentümer, es zu sichern und der Stadt zu übergeben.

Drei Meter hohes Motiv

Spektakuläre Rettung eines Wandmosaiks in Erlangen

© Schreiter

Diese Sicherungsarbeiten waren äußerst aufwändig. Zunächst wurde das etwa drei Meter hohe Bild, das Christophorus als Riese mit Stab darstellt, wie er das Jesuskind auf den Schultern über einen Fluss trägt, auf beiden Seiten der Mauer mit Brettern verschalt und dann dazwischen verspannt.

Anschließend sägten die Bauarbeiter sowohl von innen als auch von außen die Wand an. Später brach ein Bagger die Wände drum herum ab. Erst nach mehreren Versuchen gelang es dem Baggerfahrer, die gesamte Wand mit dem Mosaik darauf heraus zu heben und auf der Erde abzulegen.

Spektakuläre Rettung eines Wandmosaiks in Erlangen

© Schreiter

Insgesamt waren die Arbeiter zwei Tage lang mit der Bergung beschäftigt, während der Architekt Thomas Bock aus Möhrendorf aufgeregt jeden Arbeitsgang sorgfältig beäugte und seine fachmännischen Anweisungen gab. Das mächtige Mauerstück mit dem Kunstwerk darauf soll nun auf einem Lagerplatz der Stadt zwischengelagert werden. Wo es später einmal einen würdevollen Platz finden wird, ist noch nicht entschieden.

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