"Sprache an den Ticketautomaten muss einfacher werden"

3.5.2021, 12:15 Uhr
Die Idee mit Ausstellungen und Bildern, die den Alltag von beeinträchtigten Menschen zeigen, gibt es bei der Lebenshilfe schon lang.

© Ralf Rödel Die Idee mit Ausstellungen und Bildern, die den Alltag von beeinträchtigten Menschen zeigen, gibt es bei der Lebenshilfe schon lang.

Herr Hahn, am Mittwoch kommt unter anderen Oberbürgermeister Florian Janik in Ihre Einrichtung, um die Plakate zu bestaunen. Was würden Sie dem OB da am Liebsten sagen?

Da aus Coronagründen nur wenige anwesend sein können, bin ich leider nicht dabei. Sagen würde ich ihm, dass man in Erlangen verglichen mit anderen deutschen Städten schon sehr gut mit eingeschränkten Menschen umgeht. Man müsste einfach betrachten, wo in Erlangen der Bedarf für Erweiterungen und Verbesserungen notwendig ist.

Den OB als Gast bei der Lebenshilfe

Haben Sie keinen Wunsch an den OB?

Doch, es wäre zum Beispiel schön, wenn er zu Feiern und Aktionen der Lebenshilfe ab und an mal persönlich kommen würde. Aber ich verstehe natürlich, dass er viel zu tun hat.

Sie sagen, in Erlangen wird schon viel getan für Menschen mit Handicap. Gibt es keinen Verbesserungsbedarf?

Ich bin im Wichernhaus in Altdorf zur Schule gegangen und in meinem letzten Schuljahr hat die Stadt die gesamte Innenstadt so umgebaut, dass sie für Rollstuhlfahrer barrierefrei zugänglich ist. In Erlangen wird das auch schon größtenteils gut gemacht, aber man könnte den Bereich noch weiter ausbauen.

Sprache oft zu schwierig

Fällt Ihnen noch etwas ein?

Ja, es sollte mehr in leichter Sprache erklärt sein, zum Beispiel tun sich viele schwer damit, am Automaten das richtige Busticket zu finden. Zudem sollten eingeschränkte Menschen im Stadtgeschehen mehr Mitspracherecht haben. Dazu wäre es gut, wenn sie in Stadtgremien vertreten wären. So würden die Verantwortlichen besser verstehen, wo es in der Hinsicht Nachholbedarf gibt. Es soll eben nicht immer nur über Menschen mit Einschränkung gesprochen werden, sondern mehr mit ihnen.

So ähnlich haben Sie es ja auch für die Foto-Aktion formuliert. Mussten Sie lange überlegen, da mitzumachen?

Meine Zustimmung kam doch recht spontan. Ich bin mal gespannt, wie ich mich selber fühle, wenn ich mich dann auf dem Foto sehe.

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