Autofahrer und Geschäftsleute sind sauer

Stadt Erlangen meldet sich zum Verkehrschaos wegen Straßensperrung zu Wort

27.7.2021, 10:50 Uhr
Weil die Bayreuther Straße zwischen Baiersdorfer Straße und Essenbacher Straße gesperrt ist stauen sich die Autos in Richtung Martin-Luther-Platz.

© Klaus-Dieter Schreiter, NN Weil die Bayreuther Straße zwischen Baiersdorfer Straße und Essenbacher Straße gesperrt ist stauen sich die Autos in Richtung Martin-Luther-Platz.

Weil die Fahrbahndecke in der Bayreuther und der Essenbacher Straße erneuert werden soll, ist die Bayreuther Straße zwischen der Baiersdorfer Straße und Essenbacher Straße seit Montag gesperrt. Pünktlich zu Beginn des Berufsverkehrs rückten die Bauarbeiter an, und stellten die Sperrungen auf. Das hat viele Autofahrer ziemlich überrascht. Die aus Richtung Norden kommenden konnten plötzlich nicht mehr nach links über die Bayreuther Straße in Richtung Uni oder Innenstadt abbiegen. Darum staute sich der Verkehr zurück bis zum Mausloch. Einige Autofahrer drehten entnervt um und wollten über die Rudelsweiherstraße ausweichen. Doch die ist auch noch immer wegen Bauarbeiten gesperrt.

Umfahrungen nötig

Außerdem können die aus dem Stadtosten über die Essenbacher Straße kommenden Autos nicht nach rechts abbiegen, um in den Stadtwesten oder zur Autobahnauffahrt zu kommen. Sie müssen über den Martin-Luther-Platz fahren, was an der dortigen Kreuzung, deren Ampelschaltung den West-Ost-Verkehr bevorzugt, ebenfalls zu erheblichen Stau führte. Sogar in der Essenbacher und Spardorfer Straße stauen sich die Autos zeitweise bis zur Palmsanlage zurück.

Kurzarbeit droht

Ausgesprochen sauer sind die Geschäftsleute im Stadtnorden über die Sperrungen. Guldens Bergstube sei von der Total-Sperrung von Bayreuther/Essenbacher Straße erst am 14 Juli, also weniger als zwei Wochen vor der Sperrung, durch Flyer/Briefkasteneinwurf informiert worden, sagte deren Gesellschafter Jonas Gulden den Erlanger Nachrichten. „Jeder Unternehmer muss langfristig planen, und darum schließen wir unsere Urlaubsplanung stets schon am Jahresanfang ab“, erläutert Gulden. Nun hätten seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keinen Urlaub mehr. „Ich bin darum gezwungen, sie wegen der Sperrung ab dem 10. August bis voraussichtlich 30. August in die Kurzarbeit zu schicken, und meinen Laden zu schließen“.

Turnus ist "üblich"

Die Stadt in Person von Tiefbauamts-Chef Andreas Pfeil sagt jedoch, dieser Zwei-Wochen-Turnus sei durchaus üblich. „Hier gibt es eng getaktete Abläufe und Termine, über die wir möglichst verbindlich informieren möchten.“ Mehrere Unternehmer hätten sich auf die Flyer gemeldet und „individuelle Lösungen mit den Mitarbeitern erarbeitet. Gulden war nicht darunter“, so Andreas Pfeil.
Wenn er zeitiger informiert worden wäre, sagt wiederum Jonas Gulden – nach seiner Auskunft wisse er etwa, dass die nahe Elo-Tankstelle bereits im Februar von der Sperre erfahren hatte – „hätte ich den Mitarbeitern nicht nur die Kurzarbeit ersparen können, ich hätte auch einen Pop-Up-Laden in der Stadt aufmachen können, um so den Betrieb aufrechtzuerhalten“.

Sonderfall Tankstelle

An der Elo-Tankstelle, erläutert Pfeil, befinde sich eine Baumaßnahme, die sowohl auf städtischem, wie auch auf Privatgrund liege. Daher sei früher zur Klärung der Angelegenheit mit dem Eigentümer Kontakt aufgenommen worden. „Das ist aber eine rechtliche Geschichte, kein Bevorzugen der Tankstelle“, so Pfeil.

Weil die Bayreuther Straße zwischen Baiersdorfer Straße und Essenbacher Straße gesperrt ist, kommt es in der Nordstadt (wie hier beim Gulden und in der Essenbacher Straße) zu Mega-Staus.

Weil die Bayreuther Straße zwischen Baiersdorfer Straße und Essenbacher Straße gesperrt ist, kommt es in der Nordstadt (wie hier beim Gulden und in der Essenbacher Straße) zu Mega-Staus. © Klaus-Dieter Schreiter, NN

Einen Offenen Brief will Jonas Pfeil nun an Oberbürgermeister Florian Janik schicken. Der hat sich bereits in die in den Sozialen Medien angestoßene heftige Diskussion eingeschaltet und Jonas Gulden ein Telefonat angeboten.

Das will der gerne führen, sagt aber auch: „Was nutzt mir das jetzt noch, die Nummer ist durch, es wird sich nichts mehr ändern“. Und erbost ergänzt er: „Ich finde es eine Unverschämtheit, wie man mit den Geschäftsleuten umgeht“.

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