Am Museumswinkel

Stadt Erlangen möchte für über 33 Millionen Euro ein "Technisches Rathaus" bauen

29.11.2021, 18:30 Uhr
An der Gebbertstraße, angrenzend an Museumswinkel und MedMuseum, könnte das Technische Rathaus entstehen, in dem alle Abteilungen des Bauamts zusammengeführt werden sollen.

© Archivfoto: Sippel An der Gebbertstraße, angrenzend an Museumswinkel und MedMuseum, könnte das Technische Rathaus entstehen, in dem alle Abteilungen des Bauamts zusammengeführt werden sollen.

Wird der seit Jahren gehegte Traum von Erlangens Baureferent Josef Weber nun Realität? Immer wieder hatte dieser die Zusammenlegung der in der Stadt verteilten Abteilungen und Büros gefordert - auch damit Bürger bei Anträgen und Nachfragen weite Wege quer durch die Stadt einsparen können. In der Vergangenheit gab es vor allem seitens der CSU Vorbehalte gegen dieses Projekt. Zuletzt wurde ein externer Gutachter wurde beauftragt, um die "wirtschaftlich und funktionell beste Lösung" zu ermitteln.

Eines der Argumente, die das Gebäudemanagement nun für die Wirtschaftlichkeit eines viergeschossigen Neubaus anführen wird: Der Neubau und die Konzentration der Einheiten und technischen Fachgebiete an diesem Standort schaffen die Voraussetzung der Nachnutzung dann frei werdender stadteigener Verwaltungsflächen v. a. im Gebäude Schuhstraße 40, das manch einer auch als "Kleines Rathaus" bezeichnet. "Nach derzeitigen Planungen können damit Flächen der Größenordnung von zirka 180 Arbeitsplätzen abgemietet werden, für die derzeit Mietaufwendungen von 540.000 Euro pro Jahr anfallen", heißt es in der Vorlage.

Zwei parallele Büroriegel

Das Gebäudekonzept für das neue Technische Rathaus im Zollhausviertel sieht zwei kompakte, parallel angeordnete Büroriegel mit dazwischen geschaltetem, mit Glas überdachten Atrium vor. Errichtet werden soll es auf der Freifläche südlich des heutigen Museumswinkels. Der Gebäudebestand Museumswinkel bleibt dabei unverstellt und ist lediglich über einen zweigeschossigen Steg mit dem Neubau verbunden. Die Gebäudeflucht entlang der Gebbertstraße soll Bezug auf die südliche Bebauung nehmen und die Verlängerung des Nachbargebäudes bilden.

Im Erdgeschoss des Neubaus ist ein Bürgerberatungszentrum mit Front- und Backoffice-Flächen sowie ein Ausstellungs-und Konferenzbereich vorgesehen. Hier werden größere Besprechungsräume konzentriert, die für alle Nutzer des Gebäudes flexibel nutzbar zur Verfügung stehen.

Ein glasüberdachtes, natürlich belüftetes Atrium mit Verbindungsstegen sowie einer Treppenanlage mit Personenaufzug verbindet die Gebäudetrakte Ost und West. Im Untergeschoss als Vollunterkellerung sind eine Tiefgarage als Großgarage mit Tiefgaragenzufahrt von Süden, Lager-und Archivräume sowie Technikräume untergebracht.

Angepeilt wird ein modernes Energiekonzept: Die Dachflächen werden mit zirka 520 Photovoltaikelementen bestückt. Des Weiteren kommen Photovoltaikzellen in den vorgehängten Glasfassaden mit Ost-/Süd- und Westausrichtung sowie in der Verglasung des Atriumdaches zur Ausführung. Mit dieser Maximalausstattung mit PV-Elementen kann der Strombedarf des Gebäudes nahezu vollständig eigenproduziert werden.

Berechnet werden die Kosten von der Verwaltung mit über 33 Millionen Euro. Das Gebäudemanagement weist in der Beschlussvorlage auf nicht geringe Schwankungsmöglichkeiten hin: "Bei geschätzten Gesamtkosten von 33.305.510 Euro wird die Endabrechnungssumme voraussichtlich zwischen 29.731.960 und 42.946.163 Euro liegen." Die Fertigstellung ist für Herbst 2027 angepeilt.

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