Stadtteilbeirat Büchenbach kritisiert StUB-Streckenführung

19.5.2020, 10:00 Uhr
Stadtteilbeirat Büchenbach kritisiert StUB-Streckenführung

© Foto: Edgar Pfrogner

Demnach sollen der geplante Schwenk samt Wendeschleife südlich vom Rudeltplatz "komplett entfallen". Die StUB soll stattdessen den Adenauerring entlang fahren. "Eine Wendeschleife kann westlich im Bereich der Hochspannungsleitungen umgesetzt werden", so der Beirat.


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Außerdem soll die StUB-Trasse nicht den Lehrerparkplatz und die Grünflächen samt Pausenhof der Heinrich-Kirchner-Schule durchqueren. Der Stadtteilbeirat sieht darin die Schulwegsicherheit der Grundschulkinder wie auch die Sicherheit auf dem Schulhof "stark gefährdet". Bislang konnten die Kinder über die Fußgängerbrücke sicher in die Schule gelangen. Überdies wurde ein Zebrastreifen mit Stopp-Schild für die Autofahrer installiert.

Mit der momentanen Planung sieht der Beirat nun alle bisherigen Maßnahmen für "nichtig" an, da die StUB den Fußweg nach der Fußgängerbrücke und dem Zebrastreifen quert. "Somit wird der Schulweg zu einem Unfallrisiko für die Grundschul-Kinder." Des Weiteren möchte der Beirat, dass die Lindnerstraße für den Autoverkehr gesperrt wird, und zwar "effektiv". Hier hegt man gewisse Zweifel, ob allein mit einer Beschilderung "Schleichfahrten" zu verhindern sind.

Die Verwaltung weist in ihrer Stellungnahme darauf hin, dass jene Trassenführung der StUB südlich des Rudeltplatzes aus dem Ziel resultiert, dort "optimale Umsteigemöglichkeiten zwischen der StUB und den in Büchenbach verbleibenden Buslinien zu ermöglichen". Ein sogenanntes "Rendezvous-System" soll das Ganze "optimieren". Dabei treffen mehrere Buslinien nahezu zeitgleich ein, so dass das Umsteigen mit "minimalen Wartezeiten" verbunden ist.

Vorgesehen ist ein "Busverknüpfungspunkt" in der Lindnerstraße, die als Fußgängerzone vorgesehen, allerdings für den ÖPNV freigegeben ist. Der Autoverkehr muss draußen bleiben. Um das zu verdeutlichen, soll die Fahrbahn gepflastert werden.

Die StUB-Trasse zwischen Lindnerstraße und Adenauer Ring wurde in der "Standardisierten Bewertung 2012" entlang der Mönaustraße "skizzenhaft" dargestellt und schneidet den Lehrerparkplatz. Allerdings wird die genaue Trasse in den kommenden Jahren "im Rahmen der Vorplanung weiter konkretisiert" und durchläuft als "weitere detaillierte Entwurfsplanung ein Planfeststellungsverfahren". Dabei sind weitere Abstimmungen mit den Bürgern wie auch ein Anhörungsverfahren "zwingend vorgeschrieben", wie es hieß.

Folglich sind jene Planungen, die dem Stadtteilbeirat vom Planungsbüro vorgestellt wurden, "kein abschließendes Planungsergebnis", sondern der Einstieg in den nächsten Planungsprozess. "Auch die Lage und trassierungstechnische Umsetzung der Wendeschleife StUB soll in diesem Prozess weiter geklärt werden."

Die Kostenschätzung der StUB veranlasste die CSU-Fraktion, ein Bündel von Fragen an den Zweckverband zu stellen. Die Christsozialen wollten wissen, wie viel und wo Grund für die StUB erworben werden muss: Für den Kauf von Grund und Boden stehen nun sechs Millionen Euro zur Verfügung.

40 Millionen Euro für eine Brücke

Nach dem momentanen Stand sind für den Bau der Trasse und der Bauwerke entlang der Strecke auf allen drei Stadtgebieten rund 15 Hektar Ackerfläche zu erwerben, etwa vier Hektar Wald und rund zwei Hektar Privatgrund in innerstädtischem Bereich und Gewerbegebieten, so der Zweckverbands Geschäftsleiter Daniel Große-Verspohl in seiner Stellungnahme.

Ein besonderes Teilprojekt ist die Unterquerung der Bahnlinie in der Güterhallenstraße. Vorgesehen ist dort ein neues Bauwerk neben der Straßenunterführung, das mit rund 12,5 Millionen Euro angesetzt wird. Die Schienenführung im Bereich Güterbahnhofstraße, Güterhallenstraße und Goethestraße wird jedoch erst in der nächsten Planungsphase entschieden.


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Ein dicker Brocken ist die Brücke über die A 73 in Richtung Wöhrmühlinsel. Die Kosten für die Regnitzbrücke schlagen mit rund 40 Millionen Euro zu Buche.

Was schließlich das Anliegen des Stadtteilbeirats Büchenbach in Sachen Lehrerparkplatz und Pausenhof der Heinrich-Kirchner-Schule angeht, so scheint hier das letzte Wort noch nicht gesprochen. "Die Konkretisierung der Trasse erfolgt in der nächsten Planungsphase", so der Geschäftsleiter des Zweckverbands StUB.

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