Streckenrekord durch Außenseiter

4.8.2013, 19:16 Uhr
Streckenrekord durch Außenseiter

© Klaus-Dieter Schreiter

Beim Mitteltriathlon wurde Lokalmatador Bernd Hagen in 3:42:09 (45 Sekunden Vorsprung vor Martin Schädle; TV Memmingen) unangefochtener Sieger. Damensiegerin wurde Laura Zimmermann vom SV Würzburg 05 in 4:18:13.

1500 Meter Schwimmen im Kanal, 40 Kilometer Radfahren bis nach Buch und Weisendorf, und dann elf Kilometer Laufen durch die Mönau: Für den fünfmaligen Sieger beim Erlanger Kurztriathlon und Vorjahressieger Marcus Schattner vom TSG 08 Roth war das heuer einfach zu anstrengend. Ziemlich „platt“ kam er ins Ziel und musste sogar vier Konkurrenten vorbeiziehen lassen. Zwei machten es dabei besonders spannend: Florian Fink und Tobias Heining klatschten sich noch ab, nachdem sie vom Fahrrad gestiegen waren. Zunächst zog Fink davon, aber in der Mönau ließ Tobias Heining seinen Konkurrenten stehen und lief einen Vorsprung von 49 Sekunden heraus. Der gesamte Triathlon sei ihm eigentlich zu flach, sagte er. Doch er kannte die Strecken von vor vier Jahren, als er „als blutiger Anfänger“ im Mitteltriathlon mitgemacht hatte. Nur so nebenbei habe er Erlangen mitgenommen, nachdem er in Roth noch wegen eines platten Reifens nicht auf dem Siegerpodest stehen konnte, meinte er im Ziel.

Damensiegerin Tamsyn Hayes musste mit dem Handicap fertig werden, dass ihr Helm gebrochen war und sie mit einem viel zu kleinen Ersatzhelm antreten musste. Das aber hinderte sie nicht daran, beim Radfahren die Schnellste zu sein. Auch das Schwimmen und das Laufen absolvierte sie als Schnellste. Die Gesamtzeit sei nicht so wichtig, sagte sie. Das Rennen in Erlangen sei nur ein „Warmup“ für den Ironman in Kopenhagen am 18. August. Aber sie hätte sich etwas mehr Konkurrenz gewünscht, meinte sie hernach. Immerhin war die Zweite Sonja Steffl (TSV Altenfurt) rund neun Minuten hinter ihr ins Ziel gelaufen.

Favorit siegt zum dritten Mal

Beim Mitteltriathlon über 2000 Meter Schwimmen, 80 Kilometer Radfahren und 20 Kilometer Laufen führten die Veranstalter Bernd Hagen als Favoriten, und diese Einschätzung bestätigte der Möhrendorfer souverän. Als Zehnter war noch aus dem Wasser gestiegen, beim Radfahren war er auf Platz zwei vorgefahren, und in der Mönau gab er dann richtig Gas und nahm dem bis dato führenden Lukas Schmidt vom TV1848 rund elf Minuten ab. Schmidt wurde schließlich Dritter, weil auch noch Martin Schädle (TV Memmingen) an ihm vorbeigezogen war. Hagen hat bereits zum dritten Mal in Erlangen gewonnen, die Strecke liegt ihm, auch wenn das Schwimmen in diesem Jahr nicht so geklappt hat. Dafür war er beim Radfahren besonders in der ersten Runde bärenstark und machte sieben Plätze gut. Das Laufen hat er dann klar für sich entscheiden können und damit den Gesamtsieg errungen.

Moderator Willi Wahl – er informierte zusammen mit Michael Cipura die Zuschauer im Stadion über die aktuellen Zwischenstände und feuerte die Sportler bei ihren Stadionrunden lautstark an – lobte aber auch die Leistung des Zweiten Martin Schädle, der Hagen förmlich zum Sieg getrieben hatte. Damensiegerin Laura Zimmermann hatte eigentlich keine echte Konkurrentin, auch wenn Gabriela Harnischfeger vom TSV Bobingen von den Veranstaltern als Favoritin geführt wurde. Nach dem Schwimmen war sie noch Zweite, doch nach der zweiten Radrunde hatte sie die Führung übernommen und die Favoritin Harnischfeger vier Minuten hinter sich gelassen. Im Ziel war sie nicht mehr ansprechbar, wankte in den Schatten. Ihr Magen machte nicht mehr mit. Der Grund: Ein starkes Stechen unter den Rippen, das von einer Rückenverletzung herrührt. Weil sie den Abstand zur Konkurrenz auf der Laufstrecke nicht wusste, habe sie sich trotz Schmerzen total verausgabt, sagte sie.

Voll des Lobes waren die Teilnehmer wieder über die Organisation durch die Triathlonabteilung des TV1848 Erlangen, die perfekt funktioniert hatte. Weil das so ist hat auch Werner Teufel aus Neustadt/Aisch nun bereits zum 23. Mal teilgenommen. Nur einen Erlanger Triathlon hat er bislang verpasst.

Kritik gab es allerdings von einigen Atlethen, denen aufgefallen war, dass das 27 Grad warme Kanalwasser irgendwie schwerer zu schwimmen war als sonst. Das lag nicht daran, dass wegen zu erwartender Hitzestaus nicht in Neopren-Anzügen geschwommen werden durfte, sondern, wie die Kritiker meinten, an einem Lastkahn, der wenige Minuten vor dem Start langsam vorbeischipperte. Er wurde offenbar in der Schleuse Erlangen noch geschleust. Dadurch entstand eine Strömung, die von den Schwimmern überwunden werden musste.

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