Strohbären mussten in Baiersdorf Federn lassen

24.2.2020, 14:30 Uhr
Strohbären mussten in Baiersdorf Federn lassen

© Harald Hofmann

Zu einem der schönsten und wohl auch ältesten Frühlingsbräuche in Franken gehören die "Fasalecken", auf gut fränkisch "Fosaleggn", die am Faschingssonntag den Winter verscheuchten.

Seit rund 130 Jahren kommen die Effeltricher Fasalecken nach Baiersdorf und treiben mit großem Peitschengeknalle Strohbären, die den Winter symbolisieren, durch die Stadt. Die Hauptakteure sind die Männer des 1885 gegründeten Effeltricher Burschenvereins "Zufriedenheit".

Zahlreiche Zuschauer hatte das fröhliche Treiben schon am Vormittag in einer Effeltricher Baumschule beobachtet, wo junge Männer und Jungs sorgfältig in Stroh gewickelt und gebunden und in mächtige Strohbären verwandelt wurden. Am Mittag wurden die fertigen "Winterbären" von den weißgekleideten Fasalecken aus der Scheune geholt und mit langen Peitschen hinunter zur Wehrkirche getrieben.

Zum zweiten Teil und Höhepunkt des Geschehens ging es anschließend per Bus mit dem "Winter" nach Baiersdorf. Unter lautem Peitschengeknalle wurden sie quer durch den Ort hinaus in Richtung Regnitz zum Linsengraben getrieben, wo ihnen das Strohfell über die Ohren gezogen und zum Haufen getürmt wurde. Angesichts des stürmischen Windes wurde der diesmal auf Anraten der Feuerwehr nicht angezündet.

Während die Ex-Bären zum Abschied johlend über ihr abgezogenes Winterfell sprangen, tanzten die Fasalecken mit ihren Mädchen als Zeichen ihres Triumphes über den Winter um den Strohhaufen.

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