Tanja Neubert aus Erlangen startet bei der Triathlon-WM

11.8.2018, 11:30 Uhr
Als Neunte im Ziel: Tanja Neubert beim Bundesliga-Rennen in Tübingen.

© Neubert Als Neunte im Ziel: Tanja Neubert beim Bundesliga-Rennen in Tübingen.

Aus dem Neckar kam sie natürlich erst, als ein Großteil ihrer Konkurrenz längst auf dem Fahrrad strampelte. "Beim Schwimmen, wie immer, kam ich nicht vorne raus", sagt Tanja Neubert. Sie kennt ihre Schwächen, die erste von drei Disziplinen ist einfach nicht ihre. Doch sie weiß: Es wird besser, sie kann aufholen und am Ende im großen Finale eigentlich alle überholen. Als sie beim Bundesliga-Rennen in Tübingen also nur nach 750 Metern Schwimmen auf Position 39 in die erste Wechselzone kam, gab es keinen Grund, nervös zu werden.

"Auch Anne Haug kam erst kurz vor mir raus", sagt Neubert. Anne Haug, die einst für den TV 48 Erlangen startete, unter anderem auch bei den Olympischen Spielen, war zu diesem Zeitpunkt auch nur 34. Gemeinsam sind beide in der zweiten Verfolgergruppe auf die 20 Kilometer lange Radstrecke gestartet, "wir haben ordentlich gearbeitet". Beim zweiten Wechsel waren es nur noch 20 Sekunden Rückstand auf die führende Gruppe an Athleten. "Beim Laufen habe ich dann relativ viele eingesammelt", sagt Neubert, die sich auch auf dem kräftezehrenden fünf Kilometern über historisches Kopfsteinpflaster in der Tübinger Innenstadt sehr wohl fühlte. Die Erlangerin hatte die siebtbeste Radzeit — und die zweitbeste im Laufen.

Nach etwas mehr als einer Stunde kam Neubert, die für das ProAthletes Kölner Triathlon-Team startet, dann als Neunte ins Ziel, es war ihre erste Top-Ten-Platzierung in der Bundesliga überhaupt. "Im Rennen habe ich gar nicht gewusst, auf welchem Platz ich liege. Das war auch zweitrangig." Denn so schön dieser Erfolg auch war, wichtiger war etwas anderes: die Qualifikation für die Junioren-WM. Deshalb hatte Neubert auch besonders ihre gleichaltrigen Konkurrentinnen im Blick.

"Die ersten drei A-Jugend-Mädels haben ein Ticket für die WM bekommen." Auf der Laufstrecke gab es zwei Wendepunkte, Neubert hatte die anderen Athleten also im Blick. Außerdem gab ihr der Trainer den zwischenzeitlichen Rückstand durch. Denn auch hier war die Erlangerin natürlich nach dem Schwimmen erst einmal damit beschäftigt, aufzuholen. "Es gibt gute Schwimmer, die können dann aber nicht so schnell laufen." Tanja Neubert hingegen läuft sehr schnell.

Bald geht’s nach Australien

So schnell, dass sie sich als beste Juniorin für die Weltmeisterschaft qualifiziert. "Das war das Ziel", sagt sie, "ich habe gehofft, dass es klappt. Doch zwischen Platz zehn und 25 kann schnell etwas passieren, ein kleiner Fehler, die Radgruppe funktioniert nicht" — und schon wäre es vorbei gewesen im Kampf um die WM.

So aber kann sich die Erlangerin nun auf den absoluten Saisonhöhepunkt vorbereiten. Mitte September geht es dann nach Australien. Viel Zeit, über ihren großen Erfolg nachzudenken, hat Neubert allerdings nicht. Bereits am vergangenen Donnerstag ging es für den Triathlon-Bundeskader ins Trainingslager in Kienbaum bei Berlin. Tanja Neubert ist dabei, sie hat nun auch Zeit, sich erst einmal ganz auf den Sport zu konzentrieren. Nach dem Abitur geht es frühestens im Oktober mit dem Studium weiter. Vorher aber geht es nach Australien.

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