Teurer Spaß: Neuer Kiosk an der Erlanger Wöhrmühle

8.10.2016, 06:00 Uhr
Teurer Spaß: Neuer Kiosk an der Erlanger Wöhrmühle

© Foto: Harald Sippel

„Bei uns in der Fraktion wurden Stimmen laut, dass die Kosten relativ hoch seien“, gesteht Birgit Hartwig von der SPD ein. Doch noch ist Zeit, Fragen zu den Plänen für das neue Freizeit-Gelände zu stellen. Deshalb wurde im Kultur- und Freizeit-Ausschuss erst einmal der „Bedarf“ für einen Kiosk auf dem ehemaligen Campingplatz im Regnitzgrund festgestellt. Schnell war klar: Die Mehrheit ist dafür, selbst wenn die Kosten derzeit auf 440 000 Euro geschätzt werden. „Zum Nulltarif ist das nicht zu haben. Wenn nichts passiert, gehen dort auch keine Leute hin“, erklärte Gabriele Kopper (CSU).

Zur Erinnerung: Die Stadt hatte das Gelände vom Verein „Naturfreunde“ erworben, um dort eine Freizeitanlage einzurichten und einen zentralen Veranstaltungsbereich für die 2024 anvisierte Landesgartenschau zu haben. Die Kaufsumme wurde von beiden Seiten nicht öffentlich gemacht. Um das Gelände „verkehrssicher“ zu machen, mussten anschließend insgesamt 28 Bäume gefällt werden. Kosten: 70 000 Euro.

Seit Ende Juli ist nun der Zaun geöffnet. Bislang, so schätzt es Stephan Beck, Leiter des Amts für Soziokultur, ein, wurde die neue Freizeitfläche eher zögerlich von der Bevölkerung angenommen. Das soll sich aber bereits 2017 ändern, wenn dort ein „Kultur-Biergarten“ mit „maximal 500 Sitzplätzen“ seinen Betrieb aufnimmt. Zunächst für ein Jahr mit „mobiler“ Infrastruktur.

 „Für den dauerhaften Betrieb des geplanten Kulturbiergartens ist aber die Schaffung einer entsprechenden stationären Infrastruktur unerlässlich“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Ein entsprechender An- und Umbau soll ab Herbst 2017 begonnen und im Frühjahr 2018 fertig gestellt werden.

In einem Landschaftsschutz- und Überschwemmungsgebiet müssen aber viele Vorschriften eingehalten werden. Für einen Neubau steht deshalb lediglich die kleine Brachfläche des abgerissenen Sanitärtrakts des Campingplatzes zur Verfügung. Dort soll ein Anbau (63 Quadratmeter) an das Haus der Naturfreunde entstehen, dessen Erdgeschoss (114 Quadratmeter) ebenfalls für den Kiosk zur Verfügung stehen wird (Beck: „Darüber verhandeln wir gerade mit den Naturfreunden“). Lediglich 20 Quadratmeter sind als Verkaufsraum eingeplant. Der Rest wird für Küche, Lager und Sanitär-Einrichtungen benötigt.

Damit schnell eine Ausschreibung für die Verpachtung des Kultur-Biergartens erfolgen kann, sollen im November im Ausschuss die Anforderungen an den zukünftigen Pächter formuliert werden. Schließlich geht es nicht „nur“ um Gastronomie. Regelmäßig sollen dort Kulturveranstaltungen stattfinden und auch Vereine ein neues Forum für ihre Aktivitäten haben. Dabei muss aber beachtet werden, dass der Vertrag 2024 endet, da die Landesgartenschau eine „zentrale Vergabe des Gesamtgastronomischen Angebots“ erfordert.

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