Tipps zum Alt werden in Erlangen

25.9.2019, 11:00 Uhr
Tipps zum Alt werden in Erlangen

© Klaus-Dieter Schreiter

Die Broschüre "Älter werden in Erlangen", soeben in aktualisierter Form neu aufgelegt, wird von der Stadt kostenlos verteilt. Und dieser Seniorenratgeber zeigt: Angebote für ältere Menschen gibt es in Erlangen viele. Dennoch stellt sich die Frage: Welche Angebote werden tatsächlich genutzt? Welche Angebote fehlen? Und welche sind vielleicht sogar überflüssig?

Eine Antwort auf diese Fragen, die auch in die Zukunft hineinwirkt, soll das seniorenpolitische Konzept geben, das seit letztem Herbst vom Seniorenamt – einer Abteilung innerhalb des Sozialamtes – erstellt wurde. Orientiert hat man sich dabei an den Vorgaben des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales, das angesichts des demografischen Wandels die Kommunen dazu anhält, solche Konzepte zu erstellen.

Für das Konzept in Erlangen wurden die Bürger selbst befragt, außerdem wurden Workshops in den Stadtteilen Büchenbach Nord, Eltersdorf sowie Sebaldus/Rathenau veranstaltet. Unterstützung gab es durch zahlreiche Ehrenamtliche, die in den verschiedensten Bereichen tätig sind.

Und auch das Amt für Statistik und Stadtforschung war involviert. Es liefert auch gleich gute Gründe, warum es notwendig ist, das Augenmerk verstärkt auf die Senioren zu lenken. Denn selbstverständlich steigt auch in Erlangen der Anteil älterer Menschen. Bis zum Jahr 2034 wird laut der Prognose der Statistiker die Zahl der 65-Jährigen bis 79-Jährigen um 27 Prozent steigen, die der 80-Jährigen um 21 Prozent.

"Die Zielgruppe, um die es geht, wird größer", sagte Oberbürgermeister Florian Janik bei der Vorstellung des seniorenpolitischen Konzepts in einer Pressekonferenz. Nach dem Abschluss des Projekts folge nun die eigentliche Arbeit für die Stadtverwaltung – die Zustimmung des Stadtrats vorausgesetzt.

Im Fokus des Konzepts stehen die Handlungsfelder Wohnen, Gesundheit, Mobilität, ehrenamtliches Engagement, Soziale Teilhabe und Pflege. "Es war uns wichtig, auf die Leute zu hören und zu erfahren, was ihre Themen sind", sagte OB Janik. Man müsse sich auch im Klaren darüber sein, dass es nicht "die Älteren" gebe, sondern eine große Vielfalt.

Trotz aller Bemühungen nicht wirklich erreicht habe man mit dem Fragebogen, so räumte Sozialbürgermeisterin Elisabeth Preuß ein, ältere Menschen mit Migrationshintergrund sowie ältere Menschen mit wenig Einkommen. Die Bedürfnisse dieser Personengruppen müssen in Zukunft noch genauer untersucht werden.

Deutlich gemacht haben die Bürgerbefragung und Workshops aber doch einiges – unter anderem, dass die vielen Angebote, die es bereits gibt, generell der Zielgruppe der Senioren – und nicht nur den oben Genannten – noch besser nahe gebracht werden müssen. Ein Weg, dies zu erreichen, ist eine weitere Intensivierung der Quartiersarbeit. Man müsse, so die Erkenntnis, beispielsweise die Wohnberatung ausbauen und verstärkt in die Stadtteile bringen. Dies bedeute auch, dass man die bisherigen Seniorenanlaufstellen weiterentwickeln und in allen Stadtteilhäusern ansiedeln sollte. Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch eine kultursensible Seniorenplanung, fügte Sozialamtschefin Maria Werner an.

Für Menschen, die den Weg zu den vielfältigen Angeboten in den Stadtteilen nicht finden, müsse die aufsuchende Arbeit ausgebaut werden, ist ein anderes Ergebnis.

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