Sportlerball

Tränen und kein Bier: Geschichten der Gala des Sports

20.1.2020, 14:00 Uhr
Die Sportlerin des Jahres: Leonie Schuster (links) freut sich über ihren Titel. Annemie Szemes (Mitte) wird Zweite.

© Foto: Harald Sippel Die Sportlerin des Jahres: Leonie Schuster (links) freut sich über ihren Titel. Annemie Szemes (Mitte) wird Zweite.

Jubeln durften Alexander Megos, der Ruder-Achter der FAU und Leonie Schuster. Sie sind Erlangens Sportler des Jahres 2019. Doch es gab nicht nur Gewinner. Obwohl Annemie Szemes im Online-Voting weit vorne lag, musste sie am Samstag dem Mädchen gratulieren, das neben ihr auf die Auszeichnung wartete. Hanna Marie Klek, die dritte Nominierte, war nicht gekommen.


Megos und die Mädels: Der Podcast mit den Sportlern des Jahres


Während Leonie Schuster vor Glück weinte, lächelte die Zweitplatzierte tapfer. Später, im Kreis ihrer Freunde und Vereinskolleginnen, kamen auch ihr die Tränen. Verlieren gehört zum Sport, doch schön ist es nie, nicht einmal auf einer Gala.

"Es war aufregend, im Saal auf die Entscheidung zu warten", sagt Szemes. Sie war zum ersten Mal nominiert. "Ich konnte nicht einschätzen, wie das Ergebnis ausfallen wird. Leonie hat es sich verdient." Beide kennen sich vom Voltigieren. Schuster entschied sich fürs BMX. Szemes blieb bei dabei, bis heute.

Als die Ball-Besucher ein Video aus einem ihrer Trainingseinheiten sahen, ging ein Raunen durch den Saal. Alle staunten über das Turnen auf einem galoppierenden Pferd. Dass das nicht für den Titel reichte, "ist schade, doch ich kann es nicht ändern", sagt Szemes. Trost bekam sie von ihren Freunden.

1860 Karten verkauft, "da war die Halle voll"

Waren schon beim ersten Sportlerball dabei: Bärbel und Siegfried Händel.

Waren schon beim ersten Sportlerball dabei: Bärbel und Siegfried Händel. © Foto: Harald Sippel

Der Sportlerball verändert sich, doch Bärbel und Siegfried Händel kommen immer wieder gerne. Die Bubenreuther waren schon bei der Premiere im Jahr 1965 im Redoutensaal dabei und seither "fast immer". Bärbel Händel fehlte einmal, "1971 kam da unser Sohn Volker zur Welt". Ihr Mann war Leiter der Sportamts und organisierte 26 Jahre den Ball. 1860 Karten hatte er einmal verkauft, "da war die Halle voll", sagt Siegfried Händel.

Nur dass es anfangs in der Ladeshalle kein Bier gab, störte die Sportler. Bärbel Händel zahlte die Musiker bar aus, meist kamen sie erst um 6 Uhr morgens nach Hause. Jetzt ist vieles anders, mehr Show und Event rundherum. "Ich finde das gut", sagt Bärbel Händel. "Es war traurig, wie wenig Leute zuletzt dabei waren."

Die Organisatoren vom Sportverband wollen die Veranstaltung für Jüngere interessanter machen. Es sollen mehr Erlanger kommen wie Lasse Krähner. Der 18-Jährige unterstützt Annemie Szemens, beide gehen aufs MTG. "Ich mag es aber auch, mich schick anzuziehen und zu tanzen." Auf der Gala ist er mit seiner Tanzpartnerin fast durchgehend auf dem Parkett. "Im Foyer ist mehr Free Style. Der DJ ist gut."

Krähner ist zum ersten Mal bei der Gala des Sports. "Es ist cool, doch 18 Euro für eine Karte ist für einen Schüler ganz schön teuer." Das würde abschrecken. Ansonsten würde er den Ball weiterempfehlen. Der Termin steht schon: 16. Januar 2021.

Drei Gewinner und drei Exkluxiv-Interviews gibt es hier in der Mitternachtszeitung nachzulesen. Diese gab es auf der Gala erstmals kostenlos für alle Besucher.

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