"Traum wird wahr": George Benson kommt nach Erlangen

18.4.2019, 17:30 Uhr

"Dass George Benson jetzt kommt, ist ein Traum, an dem wir fünf Jahre lang gearbeitet haben. Endlich wird er wahr." Torsten Goods, künstlerischer Leiter von Jazz am See, ist voller Begeisterung, wenn er an den 21. Juli denkt. Denn dann steht der zehnfache Grammy-Gewinner George Benson auf der Bühne am Dechsendorfer Weiher.

Außer in Erlangen wird die Musiker-Legende aus den USA in diesem Jahr vermutlich nur noch in Berlin auftreten. "Er geht jetzt auf die 80 Jahre zu, da ist er natürlich nicht mehr so viel unterwegs. Umso schöner, dass er nun bei uns dabei ist", ergänzt Goods, der in Erlangen groß wurde und an diesem Abend zum Abschluss der neuen Reihe "Jazz am See Club Festival" mit der Sängerin Ida Sand sein Publikum im E-Werk-Saal begeisterte.

Für Goods war Benson schon immer das große Vorbild. "Man kann es nicht leugnen: Ich bin von George riesig beeinflusst. Ich bewundere ihn, weil er stets Pop-Musik mit Jazz verbunden hat und weil er ein ernsthafter, unglaublich talentierter, virtuoser und vielseitiger Jazz-Musiker ist — und sich dabei nie zu ernst nimmt. Gitarrenspiel und Gesang auf so einem gleich hohen Level zu verbinden, fand ich schon immer erstrebenswert."

© RAINER WINDHORST

Für Goods war die erste Begegnung 2001 gleich ein Schlüsselerlebnis: "Das erste Mal habe ich ihn getroffen, da war ich 20. Es war im Showman’s Jazz Club in Harlem, ganz in der Nähe des Apollo-Theaters. Ich habe da im Trio des im vergangenen Jahr verstorbenen Organisten Seleno Clarke in dieser winzigen Bar gespielt. Plötzlich kam George Benson mit Freunden herein, hat sich hingesetzt, Champagner bestellt und uns zugehört. Ich war aufgeregt und habe gezittert."

Doch Benson entpuppte sich als äußerst angenehmer Kollege: "In der Pause hat er uns dann herzitiert. Als erstes wollte er wissen, was ich für ein Plektrum spiele. So haben wir uns kennen gelernt und danach hat er mich auf dem Schirm gehabt. Später war ich mal bei einer Barbecue-Party bei ihm zuhause im Garten. Er unterstützt gerne die jungen Künstler und erzählt gerne Geschichten von früher. Er hat ja noch mit Miles Davis zusammengespielt und mit Quincy Jones ein legendäres Bestseller-Album aufgenommen. Allein seine Aura ist eine riesige Inspiration."

Bei Jazz am See wird Benson ein Best-of-Programm spielen. Ob er beim Finale mit Goods, der Sängerin Viktoria Tolstoy, Saxofonist Tony Lakatos und den anderen Musikern jammen wird? "So etwas fragt man nicht vorab an. Wir hoffen natürlich, dass es klappt. Er ist eigentlich offen für so etwas."

Noch einen großen Star bringt der Verein Klassikkultur in diesem Jahr an den Dechsendorfer Weiher. Am 24. Juli präsentiert der Violinist Nigel Kennedy mit den Hofer Symphonikern sein Programm "Bach meets Kennedy meets Gershwin". Seit 25 Jahren zählt er zu den bekanntesten Violinisten der Welt. Seine Aufnahme von Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" gilt als bestverkauftes klassisches Album aller Zeiten.

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