Trotz Absage der Bergkirchweih Erlangen wird es 2021 Bergbier geben

19.4.2021, 12:30 Uhr
Trotz Absage der Bergkirchweih Erlangen wird es 2021 Bergbier geben

© Archivfoto: Mößler-Rademacher

"Bitte Leergut zurück!" Aufgrund eines Aufrufs auf der Facebook-Seite der Steinbach Bräu war bereits vor Tagen klar, dass trotz Absage der Bergkirchweih an Pfingsten die Erlanger auch dieses Jahr zumindest nicht auf "ihr" Festbier verzichten müssen.

Am 23. April, also am "Tag des deutschen Bieres", wird in der Altstadt-Brauerei wieder der besondere Trunk mit seiner Stammwürze von 13,8 Prozent und einem Alkoholgehalt von 6 Prozent vorgestellt – wenn auch ohne Bierprobe und andere festlichen Aktivitäten. Eine Sache ist aber auch 2021 gleich geblieben: "Wir haben unser Bergbier natürlich nach unveränderter Rezeptur eingebraut", berichtet Brauerei-Chef Christoph Gewalt.

"Erinnerungen an den Berg"

Beim Verkosten ist Gewalt bereits von nostalgischen Gefühlen übermannt worden: "Schon beim ersten Schluck wurden Erinnerungen an den Berg wach. Das Festbier ist wirklich eine gute Chance, die vielen schönen Seiten der Kirchweih nicht zu vergessen." Bereits im vergangenen Jahr war das Bergbier ein Verkaufsrenner. Im Eiltempo gelang es damals der Steinbach Bräu nach der Corona-Absage des Fests, ihren Verkauf von Fässern und Zwei-Liter-Krügen um Bierkästen zu erweitern.

"Gerade der Kastenverkauf ist derzeit für uns wichtig, die sprichwörtliche Durststrecke durch die Schließung der Gastronomie zu überbrücken – selbst wenn die aktuelle Situation langsam aber sicher an die Substanz geht", erklärt Gewalt. Los geht der Verkauf am Freitag zunächst noch per Abfüllung in die Zwei-Liter-Krüge der Brauerei. Eine Woche später soll dann der Kastenverkauf starten. Bis dahin gilt immer noch der Aufruf: Steinbach-Kästen zurück in die Vierzigmannstraße bringen.

Bereits seit Anfang April ist das Kitzmann-Bergbier, das seit dem Aus des traditionsreichen Erlanger Familien-Unternehmens von der Kulmbacher Brauerei AG hergestellt wird, im Handel. "Aufgrund der großen Nachfrage seitens der Verbraucher haben wir auch in diesem Jahr – noch vor der Entscheidung, ob es den "Berg" geben wird oder nicht – das Erlanger Bergkirchweihbier eingebraut und in einer limitierten Menge als Flaschen- und Fassware abgefüllt", sagt die Kulmbacher Pressereferentin Natalia Schöttner und ergänzt: "Für das Kitzmann Bergkirchweihbier verwendeten unsere Braumeister eine ausgeklügelte Mischung aus hellen Pilsner- und dunklen Karamellmalzen. Die intensiven Malzaromen verbinden sich zusammen mit der feinen Note aus den Aromahopfensorten Perle und Tradition zu einem angenehm kräftigen und herzhaften Geschmack", schwärmt sie über das Festbier, das süffige Festbier mit 13,6 Prozent Stammwürzegehalt.

Für die "Kulmbacher" ist die Berg-Absage ein herber Verlust: "Der ,Berch‘ als Traditionsveranstaltung zählt für die Marke Kitzmann sowohl aus einer kulturellen als auch aus einer ökonomischen Sicht zu einer der wichtigsten und bedeutsamsten Veranstaltungen. Insofern ist die Absage sehr bedauerlich, aber gleichzeitig absolut nachvollziehbar, da auch für uns die Gesundheit und das Wohl der Allgemeinheit an erster Stelle stehen", betont Schöttner.

Kein Tucher Bergbier

Anders hat man in Nürnberg entschieden: "Ein Bergkirchweih-Festbier werden wir nicht anbieten", stellt Kai Eschenbacher, Marketingdirektor/PR der Tucher Privatbrauerei, klar und erläutert die Hintergründe: "Unabhängig von der Absage der Bergkirchweih haben wir unter anderem überprüft, ob unser Sortiment noch den veränderten Kunden- und Konsumentenwünschen entspricht. So haben wir uns jüngst von einigen Artikeln getrennt, um uns auf wachstumsstarke Artikel zu fokussieren."

Auch für die Tucher Privatbrauerei sind die coronabedingten Absagen von Kirchweihen und Volksfesten derzeit ein harter Schlag: "Dass Großveranstaltungen wie die Bergkirchweih angesichts der pandemischen Lage nicht stattfinden können, verstehen wir natürlich. Dennoch bedauern wir aber auch den erneuten Ausfall, der für alle Beteiligten nicht nur erhebliche wirtschaftliche Einbußen bedeutet. Es geht uns auch um die zahlreichen ,Bergfans‘ von nah und fern, die ein weiteres Mal auf geselliges Beisammensein verzichten müssen. Umso mehr hoffen wir auf eine Rückkehr des unbeschwerten Miteinanders zur Bergkirchweih 2022, bei der wir dann auch gerne wieder dabei sein werden."

Eschenbacher geht auch auf die aktuelle Sitaution der Branche ein: "Der Biermarkt leidet massiv unter der Corona-Pandemie infolge geschlossener Gastronomie, abgesagter Veranstaltungen und Kontaktbeschränkungen. Und damit die (fränkischen) Brauereien mit ihren Belegschaften und Partnern ebenso."

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