Trotz Corona-Krise: "Kerwa light" in Uttenreuth und Weiher?

13.7.2020, 06:00 Uhr
Trotz Corona-Krise:

© Harald Hofmann

"Die Kerwa is kumma, die Kerwa is do": Das können die Kerwaburschen und -madla in diesem Jahr nicht in gewohnter Form singen. Diese Art von Brauchtumspflege entfällt heuer in Uttenreuth genauso wie andernorts.

Wie Bürgermeister Frederic Ruth in der Gemeinderatssitzung erläuterte, können die Kirchweihen in Uttenreuth und Weiher angesichts der Corona-Pandemie und der erlassenen Infektionsschutzverordnung nicht stattfinden. Wolfgang Leeb (BG/FW Uttenreuth und Weiher) fragte nach, ob es denn nicht wenigstens eine "Kerwa-Light-Version", was andere Gemeinden praktizieren würden, möglich sei. In Uttenreuth fungiere die Verwaltung in Verbindung mit den Kirchweihburschen als Hauptorganisator für die Kerwa; in Weiher würden es die Kerwaburschen alleine machen. Die Verwaltung könne es — nicht zuletzt wegen der großen Arbeitsbelastung in diesem Jahr — sowieso nicht schaffen, eine solche Aufgabe zu bewältigen, betonte Ruth. Außerdem bestehe ja ein gesetzlich angeordnetes Veranstaltungsverbot.

 

 

 

Dies sahen auch andere Gemeinderäte so. Bernhard Mayr (Die Unabhängigen) meinte, dass sich die Verwaltung nicht auf noch eine "Kerwa-Light-Version" aufhalsen solle. Außerdem gehe man damit auch ein nicht unerhebliches Risiko ein, fügte Ruth an und erinnerte an die Bilder aus Nürnberg und anderen deutschen Städten, wo sich dann innerhalb kürzester Zeit bei solchen abgespeckten Veranstaltungen große Menschenmassen versammelt hätten, die dann nur schwer unter Kontrolle zu halten seien.

Außerdem könne man auch nicht sicher sein, ob die Stellung eines Sicherheitsdienstes zum gewünschten Erfolg führe, denn die Ordner könnten aufgrund der anrückenden Menschenmassen überfordert sein. Silke Kreitz (Bündnis 90/Die Grünen) hob hervor, dass es neuerdings auch wieder in Erlanger Studentenwohnheimen Coronafälle gebe und man keine Gefährdung heraufbeschwören solle. Die Veranstalter in Weiher könnten gerne ein Hygieneschutzkonzept für eine "Kerwa-Light" auf die Beine stellen, das dann von der Gemeinde geprüft werde.

Bürgermeister Frederic Ruth will hier auf die Kerwaburschen und die Feuerwehr als Organisatoren im Gemeindeteil in Weiher zugehen. Für Uttenreuth erteilte er eine klare Absage, da die Gemeinde in diesem Jahr nicht als Veranstalter für eine "Kerwa-Light" zur Verfügung stehen werde. Er wolle aber trotzdem ein Gespräch mit den Uttenreuther Burschen führen, ob diese nicht eigenständig eine reduzierte Version auf die Beine stellen wollen.

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