Bundestagswahl 2021

U18-Wahl im Wahlkreis Erlangen: So können junge Menschen mitmachen

13.9.2021, 09:59 Uhr
Bei der U18-Wahl dürfen Jugendliche, die noch nicht das Wahlalter erreicht haben, ihre Stimme abgeben. Das soll im Umfeld der Bundestagswahl ein Meinungsbild widerspiegeln.

© Stefan Puchner, NN Bei der U18-Wahl dürfen Jugendliche, die noch nicht das Wahlalter erreicht haben, ihre Stimme abgeben. Das soll im Umfeld der Bundestagswahl ein Meinungsbild widerspiegeln.

Herr Kohlert, worum handelt es sich bei der Aktion zur Bundestagswahl und wie läuft die Wahl ab?

Der Stadtjugendring betreibt gemeinsam mit Kooperationspartnern vor jeder Wahl einen Infostand, um junge Menschen zu informieren und Erstwähler*innen sowie andere dazu zu bewegen, zur Wahl zu gehen und ihre Bürgerrechte wahrzunehmen. Die Idee dahinter dient weniger repräsentativen Zwecken, vielmehr sollen die Jugendlichen die Möglichkeit bekommen, Wahl zu erleben und sich zu informieren. Ein Ergebnis einer hohen Wahlbeteiligung Jugendlicher könnte auf jeden Fall auch die erneute Diskussion zur Absenkung des Wahlalters auf 16 oder 14 Jahre sein. Natürlich gibt es dieses Mal auch wieder unser legendäres Wahldosenwerfen, bei der jeder die Partei, die man nicht im Bundestag sehen möchte, abwählen kann. Wir führen eine Statistik, welche Partei am häufigsten abgewählt wurde und diskutieren über die Gründe.

Wer kann dabei mitmachen?

Alle Menschen, die unter 18 Jahre alt sind, können an dieser Wahl teilnehmen. Die U18-Wahl sieht genauso aus wie die Bundestagswahl am 26. September. Am Ende spiegelt das Ergebnis der Wahl die Meinung und Wünsche der jungen Generation, die nicht wählen darf, wider.

Die U18-Wahl gibt es schon seit längerem. Wie kam sie bisher bei den jungen Menschen an?

Christian Kohlert, stellvertretender Geschäftsführer des Stadtjugendrings und Stadtjugendpfleger in Erlangen

Christian Kohlert, stellvertretender Geschäftsführer des Stadtjugendrings und Stadtjugendpfleger in Erlangen © Andreas Kummer

Bisher wurde die Aktion sehr gut angenommen. Die letzten Male hatten wir zum Teil einige Hundert Teilnehmer, unter anderem durch die Schulen. Jetzt ist es allerdings schwer zu sagen, wie viele kommen werden. Dieses Jahr ist die U18-Wahl anders getaktet als zuvor. Sie findet nicht nur am 17. September, sondern die ganze Woche über statt. Damit wir die Hygienevorschriften einhalten können, entzerren wir die Aktion auf verschiedene Wahllokale.

Der fortschreitende Klimawandel, unsichere Zukunft der Rente, … es gibt viele Themen, die diese Generation betreffen. Wie groß ist das Interesse an der Politik bei den Jungen?

Wie man ja beispielsweise bei Fridays for Future sieht, halten sich die Themen auch in der Corona Pandemie. Das Interesse ist also groß, insbesondere bei Zukunftsthemen. Allerdings gibt es auch andere Leute, die sagen "das interessiert mich nicht, ich darf eh noch nicht wählen”. Ich glaube, eine Verallgemeinerung auf eine Altersgruppe ist dem Thema nicht angemessen. Wenn Kinder und Jugendliche kommen, sind sie grundsätzlich interessiert. Für viele Jugendliche ist Politik undurchsichtig und Neuland.

Bekommt man bei der Aktion auch Informationsmaterial zu den Parteien oder dem Wahlsystem?

Nach meiner Einschätzung sind junge Leute mindestens so gut informiert wie die ältere Generation; zum Teil sogar besser durch die Beschäftigung mit bestimmten Themen. Die Menschen, die in den Wahllokalen vorbeikommen, haben wirklich Lust auf die Wahl und fragen nach, wenn sie etwas genauer wissen wollen oder noch nicht verstanden haben. Die Videogruppe "unbequem” des SJR hat zudem gut vorgearbeitet und die Direktkandidat*innen des Wahlkreises Erlangen befragt. Die Interviews sind auf dem Youtube-Kanal der Gruppe vorgestellt.

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