Überraschend schnell: Erfahrungen vom Erlanger Triathlon

24.7.2018, 18:08 Uhr
Auf der Radstrecke haben alle lieber einen Gang runtergeschalten. Vorsicht ging vor.

© Klaus-Dieter Schreiter Auf der Radstrecke haben alle lieber einen Gang runtergeschalten. Vorsicht ging vor.

Damit hätte Claudia Heindl niemals gerechnet: Über die Mitteldistanz schaffte es die 51-Jährige in persönlicher Bestzeit ins Ziel. 4:43:17 brauchte die Erlangerin für zwei Kilometer Schwimmen, 80 Kilometer Radfahren und 20 Kilometer Laufen. "Ich wollte einfach nur eine Vier vorne haben, das war mein Ziel. Ich dachte, dass ich das knapp schaffen könnte." So aber war Heindl mehr als eine Viertelstunde drunter, im Triathlon eine halbe Welt.

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"Dabei dachte ich, dass ich aussteige, wenn es so ein Regen-Wettkampf ist." Am Sonntag hatte es fast durchgehend geregnet, bei diesen Bedingungen ist die Athletin vom TV 48 Erlangen noch nie gestartet. Auf der Radstrecke gab es ein paar Unfälle, doch Heindl kam gut durch. "Mein Füße waren taub, bis zum Ende der Laufstrecke habe ich nichts gespürt."

Als eine Freundin zwei Kilometer vor dem Ende die aktuelle Zeit durch gab, hatte Heindl erst mit einem Irrtum gerechnet. Doch sie war tatsächlich als Gesamt-14. im Ziel, in ihrer Altersklasse wurde sie Zweite. Bei der Siegerehrung gab es dann noch einen schönen Moment: "Als der Allerletzte ins Ziel kam, haben wir die Ehrung unterbrochen, sind zum Ziel und haben für ihn geklatscht." Das und die Vier vorne bleiben in Erinnerung.

Diesmal hat der Trainingskollege gewonnen. Für Torsten Eisenkolb hingegen war es nicht "DER Tag". Mit 2:34:22 Stunden über die Kurzdistanz blieb der Dechsendorfer "unter den Erwartungen". Doch der 43-Jährige weiß: Auch solche Tage gibt es. Seine Zeit aus dem Vorjahr hat er über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und elf Kilometer Laufen dennoch nicht halten können.

"Schön war allerdings, dass trotz Regen viele Leute an der Strecke waren und angefeuert haben", sagt Eisenkolb. "Ein Kompliment auch an die Helfer, die standen auch lange im Regen. Für sie war es sicher anstrengend." Das gilt auch für die Athleten. "Mein Kollege war diesmal besser. Doch das gönne ich ihm." Der nächste Wettkampf kommt bestimmt.

Normalerweise hat Gabriela Ratz Angst vor dem Wasser, das hatte sie schon vorab erzählt. Schwimmen, ohne den Grund zu sehen, hat sich die 34-Jährige bislang nicht getraut. Als sie Sonntagmorgen am Main-Donau-Kanal stand, bekam sie plötzlich Angst vor dem Radfahren. Es regnete stark. "Bei solchen Bedingungen bin ich vorher noch nie mit dem Rennrad gefahren." Ihre Sorgen, auf der nassen Fahrbahn zu stürzen, hatten sie vom Wasser abgelenkt. "Bis zur Boje bin ich Brust geschwommen und habe mich aus der Strömung der Schwimmer, in der nur geprügelt wird, herausgehalten."

Auf der Radstrecke war Ratz zwar unsicher, fuhr aber gut durch. "Das Laufen war sehr gut." Das ist ihre stärkste Disziplin. Nach 2:58:34 war die Augsburgerin im Ziel. "Unter drei, das war besser als erwartet." Das galt auch insgesamt für den Wettbewerb. "Es war super. Die Helfer waren so nett. In der Wechselzone wollte ich schon dableiben, um mit ihnen zu quatschen." Dann wäre es mit der angestrebten Zeit allerdings schwierig geworden.

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