Uni-Klinik: Tumor mit neuer Technik entfernt

19.4.2016, 12:00 Uhr
Uni-Klinik: Tumor mit neuer Technik entfernt

© Privat

Für Rolf Arnold aus Forchheim war der Gang zum Hausarzt im November 2015 eigentlich Routine. Der Mediziner entdeckte aber laut Pressemitteilung der Uni-Klinik Hinweise auf eine mögliche Krebserkrankung in der Speiseröhre seines Patienten und überwies ihn sofort an einen Internisten. Auch dieser zögerte nach eigener Untersuchung nicht lange und leitete den 78-Jährigen weiter ans Uni-Klinikum Erlangen.

Die Experten des Tumorboards empfahlen sechs Wochen ambulante Strahlen- und Chemotherapie als auch die operative Entfernung des Krebsgeschwürs. Diese Operation, erklärt Professor Robert Grützmann, ist eine der größten, die die Chirurgie durchführt. Herkömmlich werden während des Eingriffs zwei größere Schnitte gemacht – einer in der Brust und einer im Bauchraum. Zwei große Schnitte benötigen aber nicht nur eine entsprechend lange Heilung, sondern können postoperativ auch durch Schmerzen beim Husten und Lachen stören.

„Die minimalinvasive Hybrid-Operation ist daher für den Patienten der optimale Kompromiss aus nötigen und vermeidbaren Schnitten“, sagt Professor Grützmann.

Bei der neuen OP-Technik wird nur noch der Brustkorb geöffnet, aus dem die Operateure das Karzinom und umliegendes Gewebe entfernen. Der Schnitt im Bauchraum wird durch eine Laparoskopie ersetzt. Diese Schlüsselloch-Operationen versprechen weniger Schmerzen, eine schnellere Heilung und hinterlassen darüber hinaus kleinere Narben.

Rolf Arnold kann zwölf Tage nach seiner Operation schon wieder herzlich und schmerzfrei lachen: „Ich möchte wirklich sagen, dass ich mich hier am Uni-Klinikum und auch während der Überweisungsphase immer in den besten Händen gefühlt habe.“

„Ich wusste immer, was mit mir passiert und was noch passieren wird. Das ist für einen Patienten psychologisch unglaublich viel wert.“ Professor Roland Croner, leitender Oberarzt, lobte die reibungslose Zusammenarbeit mit den ambulanten Kollegen: „Ein Hausarzt, der gleich an den Spezialisten überweist, statt abzuwarten, bis sich Symptome eines fortgeschrittenen Krankheitszustands zeigen, kann für den Patienten die Rettung sein.“

Rolf Arnold wird in den kommenden Tagen entlassen und freut sich schon darauf, bald wieder Schäuferla essen zu können – wenn auch erst einmal nur in kleinen Portionen.

Keine Kommentare