Unwetter fegte über Erlangen hinweg

11.8.2020, 23:45 Uhr
Unwetter fegte über Erlangen hinweg

© Torsten Hanspach

Ein schweres Unwetter ist am Dienstag gegen 18 Uhr über Erlangen hinweggezogen. Sturmböen, Hagel und erhebliche Regenmengen sorgten im gesamten Stadtgebiet für zahlreiche Schäden. Feuerwehr und THW waren die ganze Nacht im Dauereinsatz, um Keller leer zu pumpen und umgestürzte Bäume zu beseitigen.

In der Unterführung der Güterhallenstraße, wo bereits beim letzten schweren Unwetter ein Taxi im Wasser versunken war, wiederholte sich dieses Unglück, diesmal mit einem Mercedes-Transporter, der bis zum Dach im Wasser verschwand. Die drei Insassen konnten sich schwimmend und unverletzt aus den Fluten retten. 

Beim Einfahren in die Unterführung sei das Wasser nicht einmal knietief gewesen, doch dann wäre sie von beiden Seiten binnen Sekunden vollgelaufen, hieß es. Das Fahrzeug hat vermutlich nur noch Schrottwert.

Auf der A73 kam es auf Höhe der Anschlussstelle Erlangen-Mitte zu einem Verkehrsunfall mit Blechschaden als das Wasser die linke Fahrspur knietief flutete.

Im Erlanger Rathaus drang erneut viel Wasser in die Betriebsräume im Keller. Ob dadurch ähnliche Schäden wie vor einigen Wochen entstanden, als das Rathaus den Betrieb einige Tage ruhen lassen musste, stand bis Redaktionsschluss nicht fest.

In Büchenbach schlug der Blitz in ein Gebäude am Holzweg ein. Es kam jedoch glücklicherweise zu keinem Brand. Die Höhe des Sachschadens ist bislang nicht bekannt.

Im Stadtwesten fällte eine Sturmböe eine über zehn Meter hohe Kiefer, die auf drei Neufahrzeuge eines Autohauses krachte und erheblichen Sachschaden verursachte. Mit der Kettensäge wurden die Bruchteile entfernt und der Baum vorsichtig zerlegt. Keine hundert Meter weiter stürzte ein weiterer Baum auf einem geparkten Campingbus und beschädigte diesen ebenfalls erheblich.

Zahllose Anrufe gingen bei der Leitstelle der Feuerwehr ein. Meist handelte es sich um vollgelaufene Keller. Personenschäden wurden - soweit bekannt - nicht gemeldet.

Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger löste noch während des Unwetters um 18 Uhr Vollalarm für alle freiwilligen Stadtteil-Feuerwehren und die Ständige Wache aus. Auch das THW Erlangen war im Unwettereinsatz. Im weiteren Verlauf des Abends wurden dienstfreie Kräfte der Hauptwache sowie die freiwilligen Feuerwehren aus Möhrendorf, Bubenreuth und Buckenhof zur Unterstützung alarmiert.

Insgesamt waren rund 180 Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW die ganze Nacht im Einsatz. Die Abarbeitung der insgesamt über 300 Einsatzstellen dauert voraussichtlich noch den ganzen Mittwoch. Über die genaue Höhe der Sachschäden ist noch nichts bekannt.