Was macht eigentlich Erlangens Ex-Bürgermeisterin Preuß?

12.6.2020, 16:00 Uhr
Was macht eigentlich Erlangens Ex-Bürgermeisterin Preuß?

© Anestis Aslanides.

Frau Preuß, wie geht es Ihnen mit Ihrer neuen Aufgabe?

In der vhs kam ich in ein hochmotiviertes Team. Zudem darf ich weiter Konzepte für mehr Teilhabe erarbeiten: für Senioren, für dezentrale Bildungsangebote und für die muslimische Erwachsenenbildung. Ich radle also jeden Tag gern an meinen neuen Arbeitsplatz.

 

Bei der Kommunalwahl wurden Sie mit großem Stimmenvorsprung von Listenplatz 4 auf Platz 1 vorgewählt und lagen damit vor dem FDP-OB-Kandidaten Holger Schulze. Nun sitzen Sie trotzdem nicht im Stadtrat. Warum?

Mein Wahlziel war, Sozialreferentin zu bleiben und mich als Bürgermeisterin weiter für Demokratie und Menschenrechte einzusetzen. Daraus wurde bekanntermaßen nichts. Da ehrenamtliche Bürgermeister nicht arbeitslosenversichert sind und ich somit ab 1. Mai auch keine Krankenversicherung mehr hatte, musste ich schnell eine neue Arbeit suchen.

Als Teil der "Stadtregierung" war ich zuletzt 2014 vom Stadtrat in mein Amt gewählt worden und konnte mein Mandat behalten. Jetzt bin ich, wie andere städtische Mitarbeiter auch, vom Personalamt eingestellt worden. Dies ist rechtlich mit einem Mandat nicht vereinbar.

Vermissen Sie die Aufmerksamkeit, die Ihnen als Sozialbürgermeisterin zuteil wurde?

Nach wie vor sprechen mich viele Menschen mit vielen Fragen an. Das Vertrauen freut mich natürlich. Ich vermisse auch meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch den Montagmorgen im Büro des Oberbürgermeisters, in dem wir die großen Themen vor- oder nachbesprochen haben, gemeinsam nach Lösungen gesucht und auch viel gelacht haben, denn mit einer Prise Humor geht vieles leichter!

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